Muslime fordern Finanzhilfen wegen Corona

Moscheen vor dem Bankrott

Wegen der Corona-Krise brechen vielen Unternehmen die Einnahmen weg. Moscheen sind besonders auf die Spenden zur Zeit des Ramadans angewiesen, um sich zu finanzieren. Jetzt droht vielen Moscheegemeinden die Pleite.

Geldscheine / © Theera Disayarat (shutterstock)

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat Finanzhilfen des Staates für während der Corona-Krise in Not geratene Moscheen gefordert. "Viele Moscheen stehen vor dem Bankrott, weil sie von der Kollekte zum Freitagsgebet gelebt haben.

Sie können bald ihre Mieten, die Kreditraten der Immobilien oder ihr Personal nicht mehr bezahlen", sagte Mazyek dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Wegen des coronabedingten eingeschränkten Ramadans, der am Freitag beginnt, würde sich die Lage noch verschärfen.

Viele Spenden zur Ramadan-Zeit

30 bis fast 50 Prozent dieser Einnahmen würden jährlich besonders in der Ramadan-Zeit generiert, fügte Mazyek hinzu: "Diese Spenden fallen fast komplett weg." Die Gemeinden hätten sich besonders verantwortungsvoll während der Krise gezeigt. "Deshalb muss auch staatlicherseits eine Kompensation in Form eines Ausgleichs der durch die Schließung verursachten Einnahmeverluste erfolgen", sagte der Vorsitzende des in Köln ansässigen Verbands.

Mazyek begrüßte, dass einige Bundesländer bereits entsprechende Programme aufgelegt hätten. "Andere Länder sollten nachziehen. Geschieht das nicht, werden nicht wenige Moscheen nach der Coronakrise nicht mehr existieren", erklärte der Zentralrats-Vorsitzende.


Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl (dpa)
Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime / © Alexander Heinl ( dpa )
Quelle:
epd
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