Die Spaltung zwischen der russischen und der bulgarisch-orthodoxen Kirche (BOK) vertieft sich in Folge des Krieges in der Ukraine. Der Heilige Synod der russisch-orthodoxen Kirche (ROK) beschloss am Donnerstag, die Gemeinschaft mit bestimmten Hierarchen der bulgarischen Orthodoxie zu beenden, wie das Portal "Orthodox Times" berichtet. Mit dieser Entscheidung reagiert die ROK auf einen gemeinsamen Gottesdienst von bulgarischen mit ukrainischen Bischöfen der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) am Sitz des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel in Istanbul.
Die gemeinsame Liturgie von fünf bulgarischen Bischöfen mit zwei Bischöfen der von Moskau als schismatisch betrachteten OKU sei ein schwerer Schlag für die Beziehungen, zitiert "Orthodox Times" das Moskauer Patriarchat. Man könne sich nicht mit Bischöfen verbinden, die "eine kirchliche Gemeinschaft mit Schismatikern eingegangen sind". Dem Ökumenischen Patriarchat wirft Moskau vor, "weiterhin Maßnahmen zu ergreifen, die darauf abzielen, die Spaltung innerhalb der Orthodoxie zu vertiefen".
Die Trennung wegen des Krieges
Die OKU hatte Anfang 2019 von Konstantinopel, das den Ehrenvorsitzender Weltorthodoxie innehat, die kirchliche Selbstständigkeit (Autokephalie) erhalten. Daneben gibt es die Ukrainische Orthodoxe Kirche (UOK), die bis Mai 2022 mit dem Moskauer Patriarchat verbunden war. Die Trennung erfolgte aufgrund der Unterstützung des russischen Angriffskriegs durch das Patriarchat.
Der kirchenrechtliche Status der beider ukrainischen orthodoxen Kirchen, UOK und OKU, ist in der Weltorthodoxie umstritten. In Folge der Anerkennung der OKU als autokephal kam es zum Abbruch der Kirchengemeinschaft zwischen den Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel.