Moskaufreundliche Kirche appelliert an Putin

"Beenden Sie den Bruderkrieg"

Die russlandfreundliche ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats hat von Kreml-Chef Wladimir Putin einen sofortigen Stopp des "Bruderkrieges" gefordert. Für einen solchen Krieg gebe es keine Entschuldigung.

Ukraine, Mariupol: Beschädigte Radaranlagen und andere Ausrüstung sind in einer ukrainischen Militäreinrichtung außerhalb der Stadt zu sehen / © Sergei Grits (dpa)
Ukraine, Mariupol: Beschädigte Radaranlagen und andere Ausrüstung sind in einer ukrainischen Militäreinrichtung außerhalb der Stadt zu sehen / © Sergei Grits ( dpa )

"Das ukrainische und das russische Volk sind aus dem Taufbecken des Dnjepr hervorgegangen, und der Krieg zwischen diesen Völkern ist eine Wiederholung der Sünde Kains, der seinen eigenen Bruder aus Neid erschlug", erklärte das Kirchenoberhaupt Metropolit Onufri am Donnerstag in Kiew.

Keine Entschuldigung für den Krieg

Für einen solchen Krieg gebe es keine Entschuldigung, weder vor Gott noch vor den Menschen, fügte er hinzu. In dieser tragischen Zeit wolle er "seine besondere Liebe und Unterstützung für unsere Soldaten" ausdrücken. Diese beschützten die Ukraine und ihr Volk. Gott möge die ukrainischen Soldaten segnen.

Mann in einem Gottesdienst der Orthodoxen Kirche der Ukraine / © Sergey Korovayny (KNA)
Mann in einem Gottesdienst der Orthodoxen Kirche der Ukraine / © Sergey Korovayny ( KNA )

Rund 60 Prozent der mehr als 41 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der Ende 2018 gegründeten eigenständigen "Orthodoxen Kirche der Ukraine".

Orthodoxe Kirchen in der Ukraine

Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) "Orthodoxen Kirche der Ukraine".

Orthodoxe Kirche der Ukraine / © Sergey Korovayny (KNA)
Orthodoxe Kirche der Ukraine / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA