Münsters Bischof untersagt Segnung für homosexuelles Paar

Falscher Eindruck

Münsters Bischof Felix Genn hat einen kirchlichen Segen für den Emmericher Bürgermeister und seinen Lebensgefährten verboten. Es gehe dem Bistum aber nicht darum, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft herabzuwürdigen.

Die Katholische Kirche lehnt die "Ehe für alle" ab / © Julian Stratenschulte (dpa)
Die Katholische Kirche lehnt die "Ehe für alle" ab / © Julian Stratenschulte ( dpa )

Er habe dem Weseler Pfarrer Stefan Sühling untersagt, den beiden Männern am Samstag im Rahmen eines Wortgottesdienstes in der katholischen Kirche im Stadtteil Bislich einen "Segen für Liebende" zu spenden, bestätigte Bistumssprecher Stephan Kronenburg einen Bericht der "Neuen Ruhr Zeitung/Neuen Rhein Zeitung" (NRZ).

Keine Herabwürdigung

"Es geht dem Bistum nicht darum, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft herabzuwürdigen", sagte Kronenburg. Durch Medienberichte sei aber der Eindruck entstanden, dass in der Kirche eine homosexuelle Hochzeit gefeiert werde. In Münster habe es diverse kritische Anrufe gegeben. Das Bistum wolle betonen, dass es einen Unterschied zwischen dem Sakrament der Ehe und einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gebe.

Bürgermeister übt Kritik

Der Emmericher Bürgermeister Peter Hinze (SPD) und sein Partner wollen am Samstag ihre Verpartnerung feiern und diese später in eine ab 1. Oktober möglichen "Ehe für alle" umschreiben lassen. Der Bürgermeister bekundete in der NRZ Unmut über die Entscheidung des Bischofs. "Man kann nicht schärfer den Eindruck bekommen, dass wir Menschen zweiter Klasse sind", sagte er der Zeitung. "Es werden Hunde, Katzen und Motorräder gesegnet, aber wir sind es nicht wert?"

Die katholischen Bischöfe lehnen Trauungen und Segnungen gleichgeschlechtlicher Lebenspartner ab. Das oberste Laien-Gremium, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), plädiert für die Segnung homosexueller Paare.


Bischof Felix Genn im Dialog / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Felix Genn im Dialog / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA