Muslime, Gewerkschafter und Priester für Wahl von Robredo

Welche Rolle spielt die katholische Kirche?

Die philippinische Präsidentschaftskandidatin Leni Robredo hat einflussreiche Unterstützer für die Wahl am 9. Mai gewonnen. Die katholischen Bischöfe warnen indessen vor einem Comeback des korrupten Marcos-Clans an die Macht.

Flagge der Philippinen (dpa)
Flagge der Philippinen / ( dpa )

Die "Moro Islamic Liberation Front" (MILF) und ihre politische Partei "United Bangsamoro Justice Party" riefen ihre Mitglieder am Samstag auf, für die amtierende Vizepräsidentin zu stimmen. Das berichtete das "Bangsamoro Multimedia Network" auf Facebook.

Leni Robredo / © Aaron Favila/AP (dpa)
Leni Robredo / © Aaron Favila/AP ( dpa )

Ebenfalls auf Facebook gab am Samstag die Gewerkschaft "Kilusang Mayo Uno" (Arbeiterbewegung 1. Mai) ihre Unterstützung für Robredo bekannt. Drüber hinaus haben sich im laufenden Wahlkampf nach Angaben des Nachrichtenportals PhilStar bereits mehr als 1.000 katholische Bischöfe und Priester für die Wahl Robredos ausgesprochen. Zu ihrem 57. Geburtstag am Samstag hatte Robredo ihre Anhänger zu einer Großkundgebung in Pasay City in der Metropolregion Manila eingeladen.

Wortführer der Opposition

Die katholische Kirche ist eine der Wortführerinnen in der Opposition gegen den derzeit in Umfragen führenden Präsidentschaftskandidaten Ferdinand Marcos Jr. Obwohl die Philippinische Bischofskonferenz offiziell keine Namen von Präsidentschaftskandidaten nennt, ist die Ablehnung Marcos' offensichtlich. Die Bischöfe warnen vor einem Comeback des korrupten Marcos-Clans an die Macht und einer Neuauflage der Gewaltherrschaft des verstorbenen Diktators Ferdinand Marcos Sr.

Bewegung in den Umfragen

Sein Sohn Marcos Jr. liegt in Umfragen derzeit mit 56 Prozent weit vor Robredo, die auf 25 Prozent Zustimmung kommt. Allerdings ist in die im April veröffentlichten Umfragen Bewegung gekommen: Robredo konnte zehn Prozent zulegen, während Marcos vier Prozentpunkte verlor.

Die linke Gewerkschaft "Kilusang Mayo Uno" wurde während des Marcos-Regimes am 1. Mai 1980 gegründet und hat ein demokratisches und menschenrechtsbasiertes Selbstverständnis. Seit 2001 wurden mehr als 70 Aktivisten der für militante Aktionen bekannten Gewerkschaft wegen ihres Kampfes für die Rechte von Arbeitern und Armen von Todesschwadronen getötet.

Die "United Bangsamoro Justice Party" stellt die erste Regierung der 2019 gegründeten autonomen Muslimregion "BARMM" auf Mindanao. Als Abgeordnete war Präsidentschaftskandidatin Leni Robredo maßgeblich am Zustandekommen des Gesetzes zur Gründung der "BARMM" beteiligt.

Quelle:
KNA