Myanmar will Rohingya-Flüchtlinge wieder ins Land lassen

Neue Töne im Konflikt

Ist es eine Kehrtwende im Rohingya-Konflikt? Myanmar will die mehr als 500.000 nach Bangladesch geflüchteten Rohingya wieder aufnehmen. Das habe Myanmar an diesem Montag Bangladeschs Außenminister in Dhaka zugesagt.

Rohingya auf der Flucht / © Bernat Armangue (dpa)

"Myanmar hat einen Vorschlag zur Rücknahme der Rohingya aus Bangladesch unterbreitet", sagte demnach Außenminister Abul Hassan Mahmood Ali nach seinem 75 Minuten dauernden Treffen mit Minister Kyaw Tint Swe, einem engen Mitarbeiter von Staatsrätin Aung San Suu Kyi, wie die nationale Nachrichtenagentur Bangladesh Sangbad Sangstha meldet.

Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe

Beide Länder hätten sich auf die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Organisation der Repatriierung der Rohingya verständigt, ohne sich jedoch auf genauen Zeitplan festzulegen. Auf der Webseite von Außenministerin und Staatsrätin Aung San Suu Kyi waren am Montagnachmittag noch keine Erklärungen zu dem Übereinkommen mit Bangladesch veröffentlicht.

Der Massenexodus der muslimischen Rohingya setzte am 25. August ein, als die Armee von Myanmar eine Offensive zur Niederschlagung der Rebellenmiliz Arakan Rohingya Salvation Army (ARSA) begann. ARSA hatte zuvor mehrere Polizeistationen angegriffen. Die Offensive der Armee machte auch vor Zivilisten nicht halt. Dörfer der Rohingya wurden niedergebrannt, Zivilisten getötet und Frauen vergewaltigt.

Papstbesuch in Myanmar und Bangladesch

Nach übereinstimmenden Berichten internationaler Menschenrechtsgruppen soll die Armee zudem damit begonnen haben, die Grenze zu Bangladesch zu verminen, um die Flüchtlinge an der Rückkehr zu hindern.

Papst Franziskus wird vom 27. bis zum 30. November Myanmar besuchen und am 30. November von Rangun nach Dhaka zu einem dreitägigen Besuch in Bangladesch fliegen. Die dreitägige Visite in Myanmar steht unter dem Motto "Liebe und Frieden". Das Leitwort für die Tage in Bangladesch lautet "Harmonie und Frieden".


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