Umweltschützer mahnen, beim Abbrennen von Osterfeuern auf die Belange der Natur zu achten. Das Brennmaterial müsse am Tag vor dem Entzünden unbedingt umgeschichtet werden, heißt es in einer am Freitag in Hannover veröffentlichten Mitteilung des Naturschutzbundes (Nabu) Niedersachsen. Nur so hätten Tiere, die sich eventuell eingenistet hätten, Gelegenheit zur Flucht.
"Zahlreiche Tiere nutzen das vermeintlich sichere Holz- oder Reisigversteck als Zufluchtsort oder Nistmöglichkeit", erklärte Naturschutzreferent Frederik Eggers. "Damit werden die Osterfeuer alljährlich zum Scheiterhaufen für Vögel, Insekten, Hasen, Kaninchen, Igel und Spitzmäuse sowie einige weitere Arten."
Zäune und richtige Lagerung
Holzhaufen, die Tieren als Brut- und Wohnstätte dienen, dürfen laut Nabu nicht mehr abgebrannt werden. Um zu vermeiden, dass ein geplantes Osterfeuer aus diesem Grund ausfallen muss, empfahl der Verband, Holz- und Reisighaufen entweder sehr spät anzulegen oder anderweitig zu verhindern, dass sich Tiere darin niederlassen. Hilfreich seien unter anderem engmaschige Zäune und die richtige Lagerung des Brennmaterials.
"Zusammengetragenes Holz und Reisig ist für Wildtiere als Versteck umso unattraktiver, je lockerer das Material die ersten 30 bis 50 Zentimeter aufgeschichtet ist", so Eggers. "Kann man durch die untersten 50 Zentimeter des Haufens hindurchschauen, sollte die Maßnahme bereits zum Schutz der Tiere beitragen." Das Umschichten des Brennmaterials sei aber trotzdem unerlässlich.
Keinen Abfall verbrennen
Nach Ansicht von Eggers sind Buschwerk und Reisig viel zu schade, um verbrannt zu werden. Schnittholz und Gestrüpp ließen sich im Garten viel sinnvoller verwenden, um Lebensraum und Unterschlupf für Vögel und Kleintiere zu schaffen. Die Naturschützer bitten außerdem darum, keine Abfälle wie alte Schränke oder ausgediente Sessel in den Osterfeuern zu entsorgen.
Osterfeuer gehen ursprüngliche auf heidnische Bräuche zurück, mit denen der Winter vertrieben werden sollte. Zugleich stehen sie aber auch für Leben und Wärme – und setzen damit das christliche Ostergeschehen in sinnliche Erfahrungen um.