Nach Dammbruch in Laos bleibt die Lage ernst

Wassermassen sind große Gefahr

Nach einem Staudammbruch im südostasiatischen Laos stehen Helfer und Rettungskräfte weiter vor großen Herausforderungen. Der Zugang zu der betroffenen Region an der Grenze zu Vietnam und Kambodscha werde noch immer erschwert.

Nach dem Bruch eines Staudamms in Laos / © Liu Ailun (dpa)
Nach dem Bruch eines Staudamms in Laos / © Liu Ailun ( dpa )

Wegen der Überschwemmungen seien auch Schulen, Krankenhäuser und die Wasserversorgung in Mitleidenschaft gezogen worden. Landwirte befürchteten zudem Ernteausfälle. "Viele Menschen in den Dörfern brauchen Hilfe bei der Traumabehandlung, bei der Versorgung von Wunden, bei Durchfall und Fieber", hieß es.

Schwere Regenfälle

Am vergangenen Montag war vermutlich in Folge schwerer Regenfälle der Xe-Pian Xe-Namnoy-Damm in der Provinz Attepeu gebrochen. Laut jüngsten Berichten starben dabei 27 Menschen, 131 werden immer noch vermisst. Direkt betroffen von dem Unglück sind rund 11.000 Laoten; die Wassermassen gelangten inzwischen ins benachbarte Kambodscha.

Dort wurden etwa 25.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Der noch im Bau befindliche Damm gehörte zu einem Wasserkraftwerk an einem Nebenfluss des Mekong. Bereits am Vortag der Katastrophe war die Dammkrone weggebrochen.

Große Gefahr für die Menschen

Viele Flüsse in Laos sind zur Erzeugung von Elektrizität durch Wasserkraft gestaut. Der Großteil des erzeugten Stroms wird in die Nachbarländer China und Thailand exportiert. Der geborstene Damm und das Wasserkraftwerk gehört einer Gruppe aus laotischen, thailändischen und südkoreanischen Unternehmen.

Für die Umweltorganisation International Rivers ist die Katastrophe ein Beweis für die zahlreichen mit dem Bau von Dämmen und Wasserkraftwerken verbundenen Risiken. "Unvorhersehbare und extreme Wettersituationen werden durch den Klimawandel häufiger und stellen für die Menschen, die unterhalb der Dämme leben, eine große Gefahr dar", erklärte der Organisation. Viele Dämme in Laos seien nicht auf extreme Wettersituationen ausgelegt.


Quelle:
KNA