Auch fünfter entführter Priester in Mali wieder frei

Nach den anderen vier

Ein vor drei Wochen in Mali entführter Priester ist nach Angaben der Hilfsorganisation Kirche in Not Italien wieder frei. Der Bischof von Mopti, Jean-Baptiste Tiama, habe bestätigt, dass auch Leon Douyon freigelassen worden sei.

Zwei junge Mädchen in Mali / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Zwei junge Mädchen in Mali / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

Das teilte die Organistation am Mittwoch mit. Douyon war am 21. Juni zusammen mit vier anderen Geistlichen entführt worden. Die vier wurden schon kurz danach wieder freigelassen; von Douyon fehlte seither jede Spur.

Die Gewalt nimmt seit Jahren zu

Trotz großer internationaler Militärpräsenz nimmt vor allem in Zentralmali Gewalt zu. Verantwortlich dafür sind nicht nur Dschihadisten, sondern auch Banditen und Selbstverteidigungsmilizen.

Ende 2011 rebellierten im Norden Angehörige des Volksstamms der Tuareg; einige forderten einen eigenen Staat. Im März 2012 folgten ein Staatsstreich und die Besetzung des Nordens durch islamistische Gruppen. Französische Truppen vertrieben die Terroristen nur für eine gewisse Zeit.

Diese kehrten später zurück und destabilisieren seither auch Zentralmali, wo sie lokale Konflikte anstacheln. Dort kommt es auch zu Ausschreitungen zwischen lokalen Ethnien, die eigene Milizen unterhalten. Geiseln gelten als Faustpfand, um Druck auf die Regierung auszuüben und etwa die Freilassung von Terroristen sowie Geld zu erpressen.

Mali

Mali ist ein Binnenstaat in Westafrika, etwa dreieinhalb mal so groß wie Deutschland. Schätzungsweise 85 bis 90 Prozent der rund 19 Millionen Einwohner bekennen sich zum sunnitischen Islam.

Zwei von drei Einwohnern sind jünger als 25 Jahre. Das enorme Bevölkerungswachstum des vielsprachigen Vielvölkerstaates zählt zu den größten weltweit. Die Landwirtschaft macht mehr als 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und beschäftigt bis zu 80 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung.

Dogon Village Songo, Bandiagara im westafrikanischen Mali. / © Svejgaard (shutterstock)
Dogon Village Songo, Bandiagara im westafrikanischen Mali. / © Svejgaard ( shutterstock )
Quelle:
KNA