Nach neuen Überfällen sucht Kofi Annan nach Wegen zum Frieden

Eilsitzung des UN-Sicherheitsrats wegen Darfur

 (DR)

Nach neuen Überfällen mit mehr als 30 Toten in der sudanesischen Region Darfur hat UN-Generalsekretär Kofi Annan für Donnerstag eine Eilsitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen. Außer den fünf ständigen Mitgliedern des höchsten UN-Gremiums und der sudanesischen Regierung sollten an der Sitzung in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba auch Vertreter aus dem Kongo, Gabun, Ägypten und der Arabischen Liga teilnehmen, teilte Annans Sprecher Stephane Dujarric am Dienstagmorgen in New York mit.

"Bei dem Treffen sollen Wege diskutiert werden, wie der Friedensprozess in Darfur entschieden voran gebracht werden kann", so Dujarric. Arabische Dschandschawid-Reitermilizen, die von Sudans Armee unterstützt werden, hatten am Sonntag nahe der Grenze zum Tschad Flüchtlingscamps überfallen und 31 Menschen getötet. Mindestens 18 weitere wurden den UN zufolge verletzt, als die Milizen mehr als 100 Hütten niederbrannten. Im Norden der sudanesischen Region überfielen die Dschandschawid drei Dörfer. Sechs Zivilisten starben, unter ihnen vier Kinder.

Sudan lehnt Blauhelme ab
Sudans Regierung lehnt einen Beschluss des UN-Sicherheitsrates ab, der eine Entsendung von 20.000 Blauhelmsoldaten nach Darfur vorsieht. Bislang sollen dort 7.000 Soldaten unter dem Mandat der Afrikanischen Union für Sicherheit sorgen. Die UN hatten am Montag mehr als 17 Millionen Euro Hilfen für die Afrikanische Union in Darfur zugesagt.

In dem Konflikt zwischen Armee, Milizen und Rebellen sind in den vergangenen drei Jahren mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht.