Nach Razzia fordern Helfer Aufmerksamkeit für Zwangsprostitution

Zu fließende Übergänge

Nach der Rotlicht-Razzia dringt das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis auf mehr Aufmerksamkeit für das Thema Zwangsprostitution. Er äußerte sich nach einer Aktion der Polizei gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution in zwölf Bundesländern.

Prostitution / © Caro Bastian (epd)
Prostitution / © Caro Bastian ( epd )

Die Öffentlichkeit müsse merken: "Hier passiert etwas in unserer Gesellschaft und zwar deshalb, weil es hierzulande eine Nachfrage nach solchen Dienstleistungen gibt", sagte Renovabis-Geschäftsführer Burkard Haneke am Mittwochabend im Interview des Internetportals weltkirche.katholisch.de in Bonn.

Fließende Übergänge

Die Übergänge seien fließend "zwischen der Prostitution als einem mehr oder weniger freiwilligen Gewerbe und der organisierten Kriminalität", ergänzte Haneke. Auch wenn einige Frauen etwa aus Bulgarien, Rumänien und Ungarn in dem Wissen nach Süddeutschland kämen, dass sie dort ihren Körper verkaufen würden: "Inwiefern kann man das wirklich als freiwillig bezeichnen? Die Armutssituation der Frauen wird im Grunde ausgenutzt".

Ähnlich hatte sich auch die Gründerin der Frauenhilfsorganisation Solwodi, Schwester Lea Ackermann, geäußert. Sie sei froh, dass auf das Thema ein Blick geworfen werde, sagte sie DOMRADIO.DE. Ein momentaner Aufschrei sei ihr aber zu wenig. Stattdessen müsse es zu gerichtlichen Verfahren gegen die festgenommenen Menschenhändler kommen.


Quelle:
KNA