Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat einen Massenkonsum kritisiert, der zur Ausbeutung der Umwelt führe. "Wir sollten in der Fastenzeit nachhaltige Lebensstile ausprobieren und uns fragen, wo wir Verzicht üben können", sagte der Bischof am Donnerstag zum Auftakt der 63. Misereor-Fastenaktion, die am Sonntag im Dom von Hildesheim eröffnet wird.
Die Menschen in Deutschland forderte er auf, beim Einkauf nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern die Produktionsbedingungen zu hinterfragen.
Bei der traditionellen Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor geht es in diesem Jahr um ein Überdenken des eigenen Lebensstils und Alltagskonsums. "Es ist eine neue Art des Wirtschaftens notwendig", unterstrich Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer von Misereor. "Wir brauchen soziale und umweltfreundliche Alternativen zugunsten der Armgemachten und Verletzlichen." Als positives Beispiel nannte er den aktuellen Entwurf für ein Lieferkettengesetz.
Zweite Fastenaktion in der Pandemie
Das Leitwort der Fastenaktion lautet in diesem Jahr "Es geht! Anders". Partnerland ist Bolivien. Dort werde sichtbar, welche Folgen die Ausbeutung der Umwelt für die Bevölkerung habe, sagte Wilmer. Im Amazonas-Gebiet seien riesige Flächen Regenwald abgeholzt worden und die Bevölkerung von der Zerstörung ihres Lebensraums betroffen. "Es ist bitter, diese Massenrodungen zu sehen."
Zum zweiten Mal in Folge fällt die bundesweite Fastenaktion von Misereor in die Zeit der Pandemie. Viele Veranstaltungen und Spendenaktionen werden deshalb als digitale Formate wie Online-Andachten und Online-Live-Talks angeboten. Und auch für die große Fastenkollekte am 5. Fastensonntag, 21. März, könne nicht nur in den katholischen Gottesdiensten, sondern auch online gespendet werden, teilte Misereor mit.
Der Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Wilmer und Pirmin Spiegel wird am Sonntag von 10 Uhr an live von der ARD übertragen.