Die Kunstaktion beginnt am Dienstag auf dem Hamburger Rathausmarkt, wie Initiator David Farago am Montag ankündigte. Weitere Stationen seien Kiel (Mittwoch), Bremen (Donnerstag) und Hannover (Freitag).
Keinen Antisemiten feiern
Die über vier Meter hohe Skulptur zeigt den Angaben nach eine nackte Lutherfigur mit geöffnetem Mantel. Auf der Rückseite sind judenfeindliche Äußerungen des Reformators zu lesen. Die mobile Skulptur weise auf die dunklen Seiten des Reformators hin, über die allzu oft der Mantel des Schweigens gelegt werde, so Farago.
Wer den 31. Oktober zum Feiertag erkläre, der feiere damit einen der wirkmächtigsten Antisemiten. Der Aktivist schlug stattdessen den Tag des Grundgesetzes, den Tag der Befreiung oder den Tag der Menschenrechte vor.
Die vier norddeutschen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen planen seit einigen Monaten die Einführung eines neuen Feiertages. Der Landtag in Schleswig-Holstein hat sich bereits in der vergangenen Woche für den Reformationstag am 31. Oktober entschieden; er gilt auch in den anderen Ländern als Favorit.
Die Hamburgische Bürgerschaft will am Mittwoch abstimmen, in Niedersachsen und Bremen fällt die Entscheidung voraussichtlich nicht vor April.
Für Katholiken ein Tag der Spaltung
Auch in der Politik und aus den jüdischen Gemeinden gibt es Stimmen, die die antisemitische Einstellung Martin Luthers als Ausschlusskriterium sehen. Die katholische Kirche lehnt den Reformationstag als Feiertag ab, weil dieses Datum die Spaltung der Christenheit markiere. Sie plädiert für den Buß- und Bettag.