Die vorgesehene neue Beleuchtung des Kölner Doms stößt beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) auf Kritik. Die Pläne, das Äußere der Kathedrale von Ostern an nachts mit 800 LEDs sowie Scheinwerfern anzustrahlen, seien "ein richtiger Schock", sagte das Vorstandsmitglied des BUND Köln, Manuela Franke, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag). Sie sprach von einer "weiteren Lichtsünde" in Köln, die das Insektensterben verschlimmere.
Auch nachtaktive, lichtempfindliche Arten wie Fledermäuse und Eulen litten massiv unter der künstlichen Beleuchtung, sagte der Kölner Biologe Bruno P. Kremer der Zeitung. Er und Franke forderten Stadt, Domkapitel und Energieversorger Rheinenergie auf, die Beleuchtung zumindest zu dimmen und sie phasenweise ganz abzuschalten.
Planung seit fünf Jahren
Rheinenergie-Sprecher Eugen Ott wies in der Zeitung die Einwände zurück. Die LED-Technik mit punktgenauer Illumination und variabler Lichtfarbe werde die Verhältnisse für die Tierwelt am Dom verbessern, statt sie zu verschlechtern. "Unter dem Strich haben wir ökologisch ein reines Gewissen." Auch ein Stadtsprecher sagte, die künftige Illuminierung berücksichtige den negativen Einfluss der Lichtverschmutzung auf Insektenbiomasse und -vielfalt.
An der neuen Beleuchtung des Doms wird seit rund fünf Jahren gearbeitet. Dabei kooperieren Rheinenergie, Stadt, Dombauhütte und das in Bonn vertretene Lichtplanungsbüro "Licht Kunst Licht". Die rund 800 LED-Leuchten statt der bisher rund 250 Halogen-Strahler sparten etwa 50 bis 70 Prozent Energie ein, hieß es.
Dombaumeister: Ganz neue Effekte
Dombaumeister Peter Füssenich erwartet ganz neue Effekte. Während die Halogen-Lampen die Kathedrale großflächig anstrahlten, machten die vielen LED-Leuchten im Strebewerk, innerhalb der Türme, an den Ziertürmchen und Laufwegen die Dreidimensionalität des Doms sichtbar.