DOMRADIO.DE: Der Dom wird in neuem Licht erstrahlen. Was heißt denn das genau? Wie wird die Beleuchtung umgerüstet?
Peter Füssenich (Kölner Dombaumeister): Wir arbeiten derzeit unter Hochdruck daran, die Dombeleuchtung zu erneuern. Sie wird von der bisherigen Halogen-Technik auf die ganz neue und energiesparende LED-Technik umgestellt.
Wir sparen nach Installation der LED-Beleuchtung zwischen 50 und 70 Prozent der gesamten Energiekosten. Das freut uns natürlich. Das alles ist nur möglich, weil die RheinEnergie in Zusammenarbeit mit einem Lichtplaner aus Bonn und Berlin, LICHT KUNST LICHT, dieses neue Konzept mit uns zusammen erarbeitet hat.
Der Dom wird also in völlig neuem Glanz erstrahlen. Mit der neuen LED-Technik ist es dann auch möglich, besondere Bereiche des Domes und die Dreidimensionalität noch einmal zu betonen.
Die Kölnerinnen und Kölner und natürlich auch alle Besucherinnen und Besucher des Domes können gespannt sein.
DOMRADIO.DE: Werden neue Bereiche vom Dom sichtbar sein, die vorher nicht zu sehen waren?
Füssenich: Es werden viele neue Leuchten in Bereiche des Domes eingebaut, die zurzeit noch nicht angestrahlt waren. Zum Beispiel innerhalb der Türme und innerhalb der Strebewerke. All das wird den Dom zum Leuchten bringen.
DOMRADIO.DE: Prinz Boris vom Kölner Dreigestirn hat beim Talk am Dom bis Aschermittwoch gefordert, dass der Dom wieder angestrahlt wird als Zeichen der Zuversicht und Hoffnung. Was sagen Sie dazu?
Füssenich: Mit riesen Applaus: zu Recht. Wir haben den eigentlich ganz schönen Kompromiss gefunden, dass wir die Turmhelme die ganze Zeit beleuchten. Das bedeutet, das Wahrzeichen ist mit seinen zwei Türmen immer sichtbar.
In der Weihnachtszeit haben wir den Stern von Bethlehem auf dem Vierungsturm mit zwei Spots ganz besonders beleuchtet. Das war ein wunderbares Zeichen, das in der ganzen Stadt zu sehen war.
Wir haben uns in Absprache mit der Stadt Köln der Bundesverordnung angeschlossen, die die eingeschränkte Beleuchtung aller öffentlichen Gebäude betrifft. Somit auch den Kölner Dom.
Wir nutzen die Zwischenzeit auch, um die Technik umzurüsten. Das heißt, selbst wenn wir jetzt die volle Beleuchtung des Doms wieder anschalten würden, dann wären große Löcher in der Belichtung zu sehen.
Einige der Halogenlampen sind schon ausgebaut und die neue Beleuchtung wird gerade installiert. Wir nutzen diese Zwischenzeit, um den Dom hoffentlich zu Ostern wieder in neuem Licht erstrahlen zu lassen.
DOMRADIO.DE: Der Termin zu Ostern ist also mit der Stadt Köln fest besprochen?
Füssenich: Wir gehen davon aus. Das ist das Signal, das wir im Moment bekommen. Es hängt natürlich auch an der Bundesverordnung.
Für uns ist die Umstellung eine sehr energiesparende Maßnahme. Das heißt, wir werden künftig deutlich weniger Energie brauchen.
Auf dieser Basis kann man sicher noch mal gut überlegen, wann dieser Zeitpunkt der richtige ist, den Dom wieder anzustrahlen.
Das Interview führte Tim Helssen.