Neapels Blutwunder soll Unesco-Kulturerbe werden

Offizielle Bewerbung geplant

Der Kult um den Heiligen Januarius und das Blutwunder in Neapel sollen immaterielles Kulturerbe der Unesco werden. Zeitnah werden die beteiligten Institutionen um Neapels Kardinal Domenico Battaglia die Kandidatur bekanntgeben.

Ritter des Januariusordens beim Fest des Sankt Januarius (italienisch San Gennaro) im Dom von Neapel. Im Vordergrund ist die geschmückte Büste des Märtyrers zu sehen. / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Ritter des Januariusordens beim Fest des Sankt Januarius (italienisch San Gennaro) im Dom von Neapel. Im Vordergrund ist die geschmückte Büste des Märtyrers zu sehen. / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Das berichtet die Zeitung "La Repubblica" (Freitag). Die Bewerbung an die Unesco, die an diesem Samstag verkündet werden soll, trägt den Titel "Der Volkskult des Heiligen Januarius in Neapel und in der Welt". San Gennaro ist der Schutzpatron der süditalienischen Stadt am Vesuv.

Zieht regelmäßig Touristen an

Sein Blutwunder zieht regelmäßig Tausende Touristen an.

Blutreliquie des Heiligen Januarius / © Adelaide Di Nunzio (KNA)
Blutreliquie des Heiligen Januarius / © Adelaide Di Nunzio ( KNA )

Dreimal im Jahr verflüssigt sich das in einer Glasampulle verehrte eingetrocknete Blut des Märtyrers: am 19. September, am Samstag vor dem ersten Mai-Sonntag, dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel, sowie am 16. Dezember, dem Gedenktag einer Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch im Jahr 1631. Das Blutwunder ist seit dem Mittelalter belegt. Sein Ausbleiben gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen.

Bei Neapel enthauptet

Bischof Januarius wurde der Überlieferung nach zur Zeit der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian am 19. September 305 in Pozzuoli bei Neapel enthauptet. An diesem Tag das Fest des Schutzheiligen begangen.

Immaterielles Kulturerbe der Unesco

Weltweit fördert die Weltkulturorganisation Unesco seit 2003 den Erhalt von Alltagskulturen und -traditionen. Die dazu formulierte "Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes" haben 180 Staaten unterzeichnet, 2013 auch Deutschland. Die Liste des Immateriellen Kulturerbes ist unabhängig von der Weltkulturerbeliste mit schützenswerten Natur- und Kulturstätten.

UNESCO Hauptquartier in Paris / © Pompidu (shutterstock)
UNESCO Hauptquartier in Paris / © Pompidu ( shutterstock )
Quelle:
KNA