Neue Bremer "Friedensglocke" ruft zum Gottesdienst

Mächtiger tiefer Ton

Der Bremer St. Petri Dom hat am Ostersonntag sein neues Geläut und mit ihm die neue Bremer "Friedensglocke" eingeweiht. Erstmals seit 1896 läuteten alle Glocken der Kirche. Die Friedensglocke "Brema" stammt von einem anonymen Spender.

Die neue Friedensglocke, auch Brema genannt / © Sina Schuldt (dpa)
Die neue Friedensglocke, auch Brema genannt / © Sina Schuldt ( dpa )

Es war ein historischer Moment, zu dem sich Tausende Gemeindemitglieder vor der Kathedrale auf dem Marktplatz der Hansestadt versammelt hatten. Erstmals seit 1896 riefen alle sechs Glocken des evangelischen Doms zum Gottesdienst. 

Größte Glocke der Stadt 

Die mehr als sieben Tonnen schwere "Friedensglocke", die "Brema", ist die größte Glocke der Stadt. Sie wurde im Dezember in der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayer gegossen. Mit dem gleichen Guss entstanden auch eine "Gerechtigkeits"- und eine "Schöpfungsglocke", die höhere Töne anschlagen. Die Gesamtkosten für die neuen Glocken belaufen sich nach Informationen des Doms auf rund 300.000 Euro.

Die "Brema" ist das Geschenk eines Spenders, der anonym bleiben will. Sie bestimmt mit ihrem mächtigen tiefen Ton das Geläut der gesamten Innenstadt und trägt die biblische Inschrift "Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens".

Das Bremer Rathaus und der Sankt Petri Dom / © Joaquin Ossorio Castillo (shutterstock)
Das Bremer Rathaus und der Sankt Petri Dom / © Joaquin Ossorio Castillo ( shutterstock )

Vierte Glocke ihrer Art  

Die Glocke ist die vierte ihrer Art. Die erste "Brema" entstand 1894 aus dem Metall zweier 1870/71 von den Franzosen erbeuteten Kanonen und wog mehr als acht Tonnen. Als Inschrift war darauf zu lesen, dass die "Brema" aus Kriegsbeute gegossen worden sei, aber zum Frieden läuten solle. Die jüngste Vorgängerin der "Brema" hatte einen Riss und wurde 2017 aus Sicherheitsgründen stillgelegt.

Der Bremer St. Petri Dom hat kirchengeschichtlich eine besondere Bedeutung. Von hier aus wurden Norddeutschland, Skandinavien und das Baltikum christianisiert. Das lag vor allem an Ansgar (801-865), der sich als "Apostel des Nordens" einen Namen gemacht hatte, nachdem er zum Missionserzbischof für die transelbischen Gebiete und Skandinavien bestellt wurde - eine Aufgabe, die er vor allem von Bremen aus wahrnahm.

 

Quelle:
epd