Dies stützt die offizielle Darstellung, nach der Johannes Paul I. am 28. September 1978 einem Herzinfarkt erlag. Das unerwartet frühe Ende des Pontifikats hatte Spekulationen über eine mögliche Ermordung wachgerufen.
Schmerzattacke vor Tod
Die neuen Erkenntnisse fußen auf zuvor nichtveröffentlichten Dokumenten, die jetzt von der Vize-Anwältin des Seligsprechungsverfahrens für Johannes Paul I., Stefania Falasca, in einem Buch veröffentlicht werden ("Papa Luciani - Chronik eines Todes"). Der Vatikan-Korrespondent Andrea Tornielli zitierte Inhalte des am Dienstag erscheinenden Bands vorab in der Online-Ausgabe der italienischen Tageszeitung "La Stampa" am Samstag.
Laut Falasca findet sich die Notiz über die Schmerzattacke, die Johannes Paul I. im Beisein seines Sekretärs John Magee erlitt, in dem Bericht des päpstlichen Leibarztes Renato Buzzonetti für das vatikanische Staatssekretariat unmittelbar nach dem Papsttod.
Zweifel an Todesursache
Der Band dokumentiert neben Krankenakten von Albino Luciani, dem späteren Johannes Paul I., auch Zweifel der Kardinäle an der Todesursache: So befragten die Papstwähler vor dem neuerlichen Konklave Mediziner nach möglichen Anzeichen für eine Fremdeinwirkung.
Am Erscheinungstag des Buchs von Falasca tagt im Vatikan eine Sitzung der Heiligsprechungskongregation zum Verfahren Johannes Pauls I. Noch am Dienstag selbst oder am Mittwoch ist laut dem Vatikan-Korrespondenten Tornielli mit einer Bestätigung des amtierenden Papstes Franziskus über den "heroischen Tugendgrad" seines Vorgängers zu rechnen. Diese ist zusammen mit dem Nachweis eines Wunders Voraussetzung für eine Seligsprechung.