Kurienkardinal Turkson warnt vor nationalen Alleingängen

Neue Form der Solidarität notwendig

Im Kampf gegen Corona und den Klimawandel warnt Kurienkardinal Peter Turkson vor nationalen Alleingängen. Die Menschheit sei "unwiderruflich miteinander vernetzt und verknüpft", sagte Turkson.

Kardinal Peter Turkson / © Cristian Gennari (KNA)
Kardinal Peter Turkson / © Cristian Gennari ( KNA )

"Es gibt keine nationalen Alleingänge und Sonderinteressen", betonte Turkson in einem Interview für das Jahrbuch des Führungskräfteverbandes in der chemischen Industrie VAA. Der Klimaschutz sei eine globale Aufgabe, bekräftigte der für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen zuständige Kardinal.

Die Corona-Pademie zeige zudem, dass eine neue Form der Solidarität zugunsten von Schwächeren und von Risikogruppen notwendig sei. Überdies erweise sich ein starker Staat als hilfreich, "anders vielleicht, als es uns ein Neoliberalismus in den vergangenen Jahren glauben machen wollte".

Papier zur nachhaltigen Ethik im Finanzwesen geplant

Besonders hob der aus Ghana stammende Kardinal den Austausch mit den Wissenschaften hervor. "Je weiter und je profilierter die kirchliche Soziallehre und Sozialverkündigung über grundsätzliche und eher allgemein gehaltene Überlegungen hinausgeht, desto schwächer wird ihre spezifische Eigenexpertise und desto mehr ist sie angewiesen auf Kenntnisse der Human- und Naturwissenschaften und auf deren kompetente Beratung."

Das gelte etwa auch für ein Papier zur nachhaltigen Ethik im Finanzwesen, das die von ihm geleitete Behörde in Kürze herausbringen wolle, so Turkson. Der in Köln ansässige VAA ist laut eigenen Angaben mit rund 30.000 Mitgliedern der größte Führungskräfteverband in Deutschland.


Quelle:
KNA