Derzeit gebe es weltweit große Ungleichzeitigkeiten: Länder wie Neuseeland seien schon sehr weit; andernorts sei der Höhepunkt der Infektionen noch nicht erreicht.
Wenn die Menschheit "eine bessere Zukunft" haben solle, müssten alle auf Zusammenhalt achten. Turkson zitierte als Beispiel Schwierigkeiten beim Versand von medizinischem Material aus dem Vatikan ins außereuropäische Ausland.
Teils mangelhafte Information
Nach Worten von Aloysius John, Direktor von Caritas Internationalis, wird in Ländern des Südens teils erschreckend mangelhaft über die Pandemie informiert. Mancherorts werde Corona als ein Problem der Weißen betrachtet. Daneben sei es in Ländern mit einer schwachen Infrastruktur schwierig, Migranten und festsitzende Wanderarbeiter zu erreichen, die besondere Hilfe brauchten.
John berichtete, in einigen Städten Indiens kümmerten sich Caritas-Mitarbeiter und Bischöfe um Bettler, die in den menschenleeren Straßen keine Almosen mehr fänden. In manchen lateinamerikanischen Ländern werde die örtliche Caritas bei der Corona-Hilfe von Partnern aus Europa unterstützt, etwa aus Deutschland.
Früher Hilfsauftrag von Papst Franziskus
Zusammen mit Caritas Internationalis, einem Dachverband von 165 nationalen Caritasverbänden, koordiniert die von Kardinal Turkson geleitete vatikanische Entwicklungsbehörde kirchliche Hilfsmaßnahmen. Papst Franziskus habe einen entsprechenden Auftrag sehr früh nach Ausbruch der Pandemie erteilt, so Turkson.