Das teilte die Hamburger Kulturbehörde am Mittwoch mit. Es soll dort in der Dekanatskirche Peter und Paul wiederaufgebaut werden und regelmäßig im Gottesdienst und bei Konzerten erklingen. Mit dem Verkauf der Orgel seien zugleich die Weichen für einen Orgelneubau in der Laeiszhalle gestellt.
Kaum noch Nutzung des Instruments
Das Instrument war laut der Behörde seit vielen Jahren ein "Sorgenkind" des Konzerthauses. Die damals für den Bau von Kirchenorgeln spezialisierte Orgelbaufirma Beckerath habe die Orgel 1951 errichtet. Sie habe aber in dem Konzertsaal nie ihre ganze Qualität ausspielen können und sei zuletzt kaum noch genutzt worden.
Seit 2017 befasste sich eine Fachkommission mit der Orgel, wie es hieß. Diese sei zu der Einschätzung gekommen, dass sie nur mit erheblichen Eingriffen den Anforderungen des Konzertsaals annähernd gerecht werden könnte. Daher seien intensiv geeignete Alternativstandorte im In- und Ausland für das Instrument geprüft worden.
Alle Überlegungen zu einem Verkauf seien stets an die Bedingung geknüpft gewesen, dass das Instrument am neuen Standort klanglich nahezu unverändert wieder aufgebaut werden solle. Seit 2018 seien mit insgesamt zehn Interessenten konkrete Gespräche geführt worden.
"Neue Dimensionen musikalischen Genusses"
"Orgelsachverständige und Orgelbauer kamen beim Besuch unserer Kirche zum Ergebnis, dass unsere Kirche bestens geeignet ist, um das volle Potenzial der Beckerath-Orgel zu entfalten", sagte der Münchberger Pfarrer Christian Höllerer. Mit dem Instrument aus der Laeiszhalle würden die ursprünglichen Vorstellungen der Gemeinde eines Orgelneubaus weit übertroffen.
"Dieser Klang wird Gottesdienste und Konzerte mit einer neuen Dimension musikalischen Genusses erfüllen."
Teurer Ab- und Wiederaufbau
Der Abbau der Beckerath-Orgel in der Laeiszhalle soll nun für eine der kommenden Sommerpausen geplant werden. Die Kosten für den Ab- und Wiederaufbau des Instruments von geschätzt 400.000 Euro trägt nach Angaben der Kulturbehörde die Kirchengemeinde.
Ausschreibung und Bau einer neuen Orgel für die Laeiszhalle erfolgten im Rahmen der Generalsanierung des Konzerthauses, deren Abschluss für 2026 geplant ist. Auch die Kosten von zwei bis drei Millionen Euro seien bereits eingeplant. Bis zum Einbau eines neuen Instruments blieben die bisherigen Prospektpfeifen, die von einem Vorgänger-Instrument der Beckerath-Orgel stammen, vor Ort und würden so den optischen Gesamteindruck des Saales erhalten, so die Behörde.