Dazu kommen Vertretungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Argentinien und Australien, wie die Mitgliedsorganisationen am Dienstagabend mitteilten. Hintergrund der Initiative "J7" ist demnach weltweit zunehmender Antisemitismus.
Beratungen und Arbeitsgruppen
Geplant sind Beratungen und die Einrichtung von Arbeitsgruppen, wie es hieß. Diese sollen Strategien und Aktionspläne gegen Judenhass in Bereichen wie Politik und Interessenvertretung, Technologiepolitik, Sicherheit, Extremismus und Bildung entwickeln. Die Führungsspitze will sich regelmäßig virtuell und persönlich treffen, zum Beispiel in der Zeit vom 4. bis 7. März 2024.
Mitgliedsorganisationen sind: Anti-Defamation-League und Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations (USA), Board of Deputies of British Jews (Großbritannien), Conseil Representatif des Institutions Juives de France (Frankreich), Zentralrat der Juden in Deutschland, Centre for Israel and Jewish Affairs (Kanada), Delegacion de Asociaciones Israelitas Argentinas (Argentinien) sowie Executive Council of Australian Jewry (Australien).
Antisemitismus kennt keine Ländergrenzen
"Das Internet als schnelles und einfaches Kommunikationsmittel verwischt zunehmend nationale Grenzen. Genauso machen auch antisemitische Netzwerke, Taktiken und Entwicklungen nicht an nationalen Grenzen halt", betonte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Er befürworte, dass es nun mit "J7" ein zusätzliches Format gebe, sich auszutauschen. Gemeinsam wolle man auf weltweit agierende Institutionen oder Unternehmen zugehen und Anstrengungen im Kampf gegen Antisemitismus bündeln.
Koordinierte Maßnahmen
Für Australien erklärte Peter Wertheim: "Antisemitismus ist eine Krankheit des menschlichen Geistes, die überall die Grundlagen der Zivilisation aushöhlt." Es handele sich um ein weltweites Phänomen, das eine globale Antwort erfordere. Robert J. Ejnes (Frankreich) betonte, dass sich "J7" mit Antisemitismus in all seinen Formen auseinandersetzen werde.
Der Geschäftsführer der Anti-Defamation-League, Jonathan Greenblatt, unterstrich die Bedeutung koordinierter Maßnahmen. In dem neuen Zusammenschluss seien Organisationen, die "die sieben großen jüdischen Diasporagemeinden in liberalen Demokratien" verträten.