Die Seminaristen werden in dem Oberpfälzer Ort sechs Jahre lang mit dem Ziel Priesterweihe in Lehre und Liturgie der katholischen Kirche unterrichtet, wie die Bruderschaft mitteilte. Der Bruderpostulant hingegen werde in zwei Jahren in Spiritualität und manuellen Aufgaben etwa in der Sakristei, Küche und Schreinerei ausgebildet, um schließlich die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams abzulegen.
Leicht steigende Zahl von Seminaristen
Neuer Regens des Seminars in der Oberpfalz ist seit 15. August Pascal Schreiber (48), wie es weiter hieß. Der Pater sei zuvor Distriktoberer in der Schweiz gewesen und selbst auch in Zaitzkofen ausgebildet worden. Insgesamt leben der Bruderschaft zufolge aktuell sieben Priester, 36 Seminaristen, acht Brüder, ein Bruderpostulant, drei Ordensschwestern und ein Familiare (Laienhelfer) in Zaitzkofen.
Langfristig gesehen gebe es eine leicht steigende Tendenz bei der Seminaristenzahl; sie sei jedoch Schwankungen unterworfen. Unter den Seminaristen seien zehn Deutsche, sieben Schweizer, vier Polen sowie weitere Männer unter anderem aus Österreich, Tschechien und Litauen.
Konflikt mit Rom
Die Priesterbruderschaft Sankt Pius X. wurde 1969 vom französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991) gegründet. Sie lehnt Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab. Streitpunkte sind vor allem Liturgie, Religionsfreiheit und Ökumene. Die Piusbruderschaft sieht sich als Bewahrerin der Tradition der "Heiligen Römischen Kirche".
Anfangs kirchlich anerkannt, entzog Rom der Gemeinschaft 1975 die kirchenrechtliche Zulassung. In den vergangenen Jahren gab es Annäherungen zwischen dem Vatikan und den Piusbrüdern.
Die Piusbruderschaft hat ihren internationalen Sitz in Menzingen im schweizerischen Kanton Zug. Die Deutschland-Zentrale ist im Stuttgarter Vorort Feuerbach, das Priesterseminar befindet sich in Zaitzkofen.