Neuer Militärbischof Overbeck über seine Pläne

Bald nach Afghanistan

Der neue katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck will möglichst bald die Bundeswehrsoldaten in Afghanistan besuchen. Dies plane er aber nicht "aus Effekthascherei oder um eine Pflicht abzuhaken", sagte Overbeck am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Er wolle damit ein Zeichen der Solidarität mit den Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Militärseelsorgern setzen.

 (DR)

Sie kämen durch ihren Einsatz in "extreme menschliche und ethische Situationen". Er wolle die Truppen während seines ersten Amtsjahres als Militärbischof besuchen, kündigte Overbeck an.



Papst Benedikt XVI. hatte den Essener Bischof am vergangenen Donnerstag zum Militärbischof für die Bundeswehr ernannt. Overbeck äußerte sich im Rahmen seines Antrittsbesuchs im Katholischen Militärbischofsamt. Dabei erklärte er auch, "Adveniat-Bischof" zu bleiben. Er wies damit die Forderung der "Christlichen Initiative Romero" zurück, als Vorsitzender der "Unterkommission für Kontakte zu Lateinamerika (insbesondere Adveniat)" der Deutschen Bischofskonferenz zurückzutreten. Die Menschenrechtsorganisation hatte die Verbindung beider Ämter unter Hinweis auf frühere enge Verbindungen von Teilen der Kirche und Diktatoren in Lateinamerika kritisiert.



Overbeck erklärte, das Amt des "Adveniat-Bischofs" sei auf Engste mit dem Bistum Essen verbunden. Überdies habe er bei dieser Aufgabe viel Wohlwollen von lateinamerikanischen Bischöfen und anderen Kirchenvertretern erfahren. Auch der frühere Essener Bischof und Mitbegründer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Kardinal Franz Hengsbach (1910-1991), hatte beide Ämter 17 Jahre gleichzeitig inne.