Neuer Pilgerrekord bei Guadalupe-Feierlichkeiten in Mexiko

Großer Andrang ohne Zwischenfälle

So viele Pilger wie noch nie sollen die diesjährigen Guadalupe-Feierlichkeiten in Mexiko besucht haben. Laut offiziellen Angaben kamen rund 13 Millionen Besucher zwischen dem 6.
und 15. Dezember zur Marien-Basilika in Mexiko-Stadt.

Pilger kampieren auf dem Platz der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe / ©  Fernando Llano (dpa)
Pilger kampieren auf dem Platz der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe / © Fernando Llano ( dpa )

Der Pilgerzustrom hatte bereits im vergangenen Jahrzehnt ständig zugenommen, sieht man von der Unterbrechung in der Corona-Zeit ab.

Trotz des enormen Andrangs habe es keine größeren Zwischenfälle gegeben, hieß es laut dem Portal "cronica.com.mx" (Sonntag Ortszeit). Den Angaben zufolge waren rund um das Guadalupe-Heiligtum in der Hauptstadt insgesamt 18.000 öffentliche Sicherheitsbedienstete im Einsatz, zudem 4.101 Mitarbeiter der Müllabfuhr, die insgesamt an die 500 Tonnen Müll aufsammelten. Auch über die Versorgung von mehr als 70 herrenlosen Hunden wurde berichtet, die als Begleiter von Pilgern mitgekommen waren.

Landesweite Feierlichkeiten in Mexiko

Gefeiert wird das Guadalupe-Fest jedoch nicht nur in der Hauptstadt: Wallfahrten, Prozessionen und spezielle Gottesdienste gibt es landesweit - rund um den Jahrestag der Erscheinungen der Jungfrau Maria an den Seher Juan Diego vom 9. bis 12. Dezember 1531. In nahezu allen Städten und größeren Orten gibt es Pfarrkirchen, die der Muttergottes von Mexiko geweiht sind.

 Die neue Präsidentin Mexikos Claudia Sheinbaum  / © Fernando Llano (dpa)
Die neue Präsidentin Mexikos Claudia Sheinbaum / © Fernando Llano ( dpa )

Als Anerkennung für die wichtige religiöse und kulturelle Bedeutung des Guadalupe-Festes für Mexiko hatte Staatspräsidentin Claudia Sheinbaum am vergangenen Donnerstag, dem eigentlichen Festtag der Jungfrau, ihre tägliche Pressekonferenz ("mananera") entfallen lassen. Sheinbaum hat selbst jüdische Wurzeln, betont jedoch, selbst keine religiöse Zugehörigkeit aufzuweisen, wie auch der mexikanische Staat streng säkular ist. Die Geste war jedoch bereits von ihrem Amtsvorgänger Andres Manuel Lopez Obrador in den vergangenen beiden Jahren aus Respekt vor dem Guadalupe-Fest eingeführt worden.

Umfassende Verehrung

Außerhalb der Landesgrenzen Mexikos wird die "dunkelhäutige Jungfrau" ("Morenita") auch in anderen lateinamerikanischen Ländern sowie auf den Philippinen gefeiert, als deren Patronin die Gottesmutter von Guadalupe gilt. 

Rekordzahlen bei Wallfahrt in Mexiko / © Eduardo Verdugo (dpa)
Rekordzahlen bei Wallfahrt in Mexiko / © Eduardo Verdugo ( dpa )

Darüber hinaus auch überall dort, wo es bedeutende Gemeinden von ausgewanderten Mexikanern gibt, wie etwa in den USA in Los Angeles, Chicago, New York und Miami, im kanadischen Toronto, in Spanien sowie auch in den lateinamerikanischen Communities von Österreich und Deutschland.

Eine kleine Geschichte der Marienerscheinungen

Marienerscheinungen zählen seit dem 18. Jahrhundert zu den "Privatoffenbarungen". Laut Katechismus steht es jedem Katholiken frei, an Privatoffenbarungen zu glauben oder nicht - auch wenn die Kirche sie als gesichert ansieht. Experten sehen die Erscheinungen in Zusammenhang mit wirtschaftlichen und politischen Krisen: Hungersnöten, Seuchen, Missernten. 

Bildnis der Jungfrau von Guadalupe / © Fabian Montano Hernandez (shutterstock)
Bildnis der Jungfrau von Guadalupe / © Fabian Montano Hernandez ( shutterstock )
Quelle:
KNA