Seit Anfang Dezember kamen laut der Zeitung "El Universal" sogar mehr als zwölf Millionen Pilger in das Heiligtum mit dem mexikanischen Gnadenbild der Muttergottes. Im Bundesstaat Puebla starben auf dem Rückweg bei einem Verkehrsunfall mit einem Lkw mindestens zwei Pilger.
Fußmärsche über mehrere Tage bis Wochen
Viele Menschen pilgern in teils tage- bis wochenlangen Fußmärschen aus entlegenen Dörfern zum Heiligtum am Fuß des Erscheinungshügels Tepeyac, andere reisen mit dem Fahrrad oder mit Bussen an und ab. Das zentrale Ereignis des Festes, die "Rosenmesse", zelebrierte der Erzbischof von Mexiko-Stadt, Kardinal Carlos Aguiar Retes.
Die jährliche Wallfahrt in Mexiko gilt als größtes Pilgerevent im katholischen Glauben. Darüber hinaus wird der 12. Dezember auch weltweit als Marienfeiertag begangen, insbesondere von lateinamerikanischen Migranten.
Jungfrau von Guadalupe ist weltberühmt
Das Guadalupe-Fest geht auf die Ereignisse zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 im heutigen Gebiet von Mexiko-Stadt zurück. Dem zum Christentum übergetretenen Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin erschien damals an vier Tagen eine schwangere Frau mit Gesichtszügen einer Mestizin, die sich als Mutter Gottes bezeichnete und auf Juan Diegos Umhang ("Tilma") ihr als "Unsere Liebe Frau von Guadalupe" weltberühmt gewordenes Abbild hinterließ. Juan Diego wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. als erster Ureinwohner Amerikas heiliggesprochen.
Am Fuß des Erscheinungshügels Tepeyac wurde eine große barocke Kirche errichtet, die 1975 einem noch größeren Neubau wich. Die "Guadalupana" ist Patronin von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker sowie der Ungeborenen.