Erzbischof Pierbattista Pizzaballa machte ihn am Montag zum Nachfolger des deutschen Benediktiners Nikodemus Schnabel, der am Tag zuvor die feierliche Abt-Benediktion für die Dormitio-Abtei erhalten hatte und damit aus seinem bisheriges Amt ausschied.
Professor für Moraltheologie
Coutinho, 1961 in Kuweit geboren, war zuletzt Professor für Moraltheologie an der Salesianer-Hochschule in Jerusalem. Zugleich wirkte er in der Migrantenseelsorge für seine indischen Landsleute und betreute insbesondere deren Gemeinde in Rehovot.
Der neue Patriarchalvikar war 1978 bei den Salesianern Don Boscos eingetreten und 1990 in Mumbai zum Priester geweiht worden. Nach Theologie-Studium in der Heimat und anschließendem Doktorat am Alphonsianum in Rom wurde er Pfarrer und Schulleiter in der Millionenstadt Nashik nordöstlich von Mumbai. Seit 2015 lebt und wirkt er in Jerusalem.
Einer von sechs
Im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem wird Erzbischof Pizzaballa von sechs Patriarchalvikaren unterstützt, drei von ihnen im Rang eines Weihbischofs: William Shomali als Patriarchalvikar für Jerusalem und Palästina, Rafic Nahra als Patriarchalvikar für Israel, der seinen Sitz in Nazareth hat, und Jamal Daibes, Patriarchalvikar für Jordanien mit Sitz in der Hauptstadt Amman.
Daneben gibt es – ohne Bischofstitel – einen Patriarchalvikar von Zypern (Bruno Varriano), einen für das St.-James-Vikariat der hebräisch-sprachigen Katholiken mit Sitz in West-Jerusalem (Piotr Zelazko) und jenen für Migranten und Asylsuchende.
Aktives kirchliches Leben
Dieses Vikariat kümmert sich um die schätzungsweise rund 100.000 Katholiken vor allem aus Südostasien (Indien, Philippinen, Sri Lanka), die in Israel als Hausangestellte oder Pflegekräfte tätig sind. Dazu kommen Geflüchtete mit unsicherem Rechtsstatus in Israel, etwa aus Äthiopien, die im Land um Asyl nachsuchen.
Der Patriarchalvikar wird dabei von etlichen Migrantenseelsorgern aus den Herkunftsländern der Gläubigen unterstützt, die teils ein sehr aktives kirchliches Leben gestalten.