Einen solch offiziellen Rahmen gab es für die Tätigkeit bislang nicht. Der Vatikan werde in Kürze den Ritus einer entsprechenden kirchenamtlichen Beauftragung festlegen, so Franziskus. Die Bischofskonferenzen weltweit rief er auf, für potenzielle Kandidaten "den notwendigen Ausbildungsweg sowie Normen und Kriterien für den Zugang" zu erarbeiten.
Als Katecheten werden in der Regel Laien bezeichnet, die Religionsunterricht erteilen oder Gläubige auf den Empfang bestimmter Sakramente, etwa der Erstkommunion, vorbereiten. Sie stehen üblicherweise in engem Kontakt mit den Bischöfen und Priestern vor Ort. Je nach Region oder Gemeinde werden die Aufgaben recht unterschiedlich interpretiert.
Kirche missionarisch neu ausgerichten
"Der Dienst des Katecheten in der Kirche ist sehr alt", heißt es in dem neuen apostolischen Schreiben. Zahlreiche fähige, standhafte Männer und Frauen leiteten auch heutzutage in verschiedenen Regionen der Welt Gemeinden. Bei der Weitergabe und Vertiefung des Glaubens übten sie eine "unersetzliche Mission" aus. In Zeiten des Priestermangels gewinne das Engagement gläubiger Laien zudem immer mehr an Bedeutung. Dies müsse entsprechend gewürdigt werden.
Der Papst betont in seinem Dekret, dass es notwendig sei, "die Präsenz von Laien anzuerkennen, die sich kraft ihrer Taufe berufen fühlen, am Dienst der Katechese mitzuarbeiten". Angesichts einer globalisierten Kultur würden sie für eine "authentische Begegnung mit den jungen Generationen" benötigt.
Nur so könne die Kirche missionarisch neu ausgerichtet werden. Speziell Katecheten sollten "kreative Methoden und Mittel" bei der Verkündigung des Evangeliums nutzen, so das Kirchenoberhaupt. Die Rolle von Klerikern werde dadurch in ihrer Bedeutung nicht geschmälert.