Bei der derzeit in Fulda tagenden Vollversammlung der Bischofskonferenz müssten die Bischöfe Entscheidungen treffen, damit Betroffene bald mit einer angemessenen Entschädigung rechnen könnten, heißt es in der am Montag in Fulda verbreiteten Pressemitteilung.
Andernfalls bestehe die Gefahr, dass "viele Opfer den Tag gar nicht mehr erleben werden, an dem sie endlich eine angemessene Entschädigung für das Unrecht, dass ihnen angetan worden ist". Zu der Initiative "Eckiger Tisch" haben sich Betroffene zusammengeschlossen, die einen Missbrauch an von Jesuiten geleiteten Schulen erlitten haben.
Summen von mehreren Hunderttausend Euro im Gespräch
Ein Papier mit Empfehlungen für eine Entschädigung, die eine unabhängigen Arbeitsgruppe in den vergangenen Wochen erarbeitete, soll am Dienstag in Fulda vorgestellt werden. Der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, Triers Bischof Stephan Ackermann, hatte aber bereits ein neues Entschädigungssystem für Opfer angedeutet, bei dem Betroffene mehr Geld erhalten könnten. Er bestätigte, dass Summen von mehreren Hunderttausend Euro im Gespräch seien.
Zudem betonte die Initiative, sie hoffe, dass deutschlandweit eine unabhängige Aufarbeitung der Vergangenheit in Gang komme. Die Gespräche mit dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, seien "offenbar auf einem guten Weg".