Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, betonte in seiner Predigt laut Manuskript, das Pilgern biete als spirituelle Übung auch eine Möglichkeit zur Entschleunigung, zum Abstand von übermäßigen Sorgen und zu neuen Anfängen im Leben.
Zugleich werde ein neuer Blick auf Natur und Schöpfung möglich, betonte Stäblein. Über "Industrialisierung und Digitalisierung, über Technisierung und Flächenversiegelung, über Machbarkeit und Gentechnik, über Züchtung und Flussbegradigungen" sei der Zugang zur
Umwelt verloren gegangen. "Das bringt die Natur uns mehr und mehr und immer drastischer und härter in Erinnerung", betonte der Bischof. Dies stehe seit einigen Jahren vor allem bei der neuen Tradition des Klimapilgerns im Mittelpunkt.
Mit Rucksack, Stab und Muschel
Zur Eröffnung des Pilgerzentrums wurden nach kirchlichen Angaben auch Pilgerinnen und Pilger mit Wanderschuhen, Rucksack, Stab und Muschel erwartet. Die Muschel ist das Symbol des Jakobswegs. In dem neuen Zentrum können unter anderem Pilgerpässe gestempelt werden.
Im Innenhof und den Arkadengängen soll künftig ein Treffpunkt zur Information und zur Vernetzung der weltweiten Pilgergemeinde entstehen. Langfristig seien auch eine Pilgerherberge und eine Bibliothek geplant, hieß es. Die 1845 im Stil einer altchristlichen Basilika erbaute Kirche ist dem Heiligen Jakobus dem Älteren gewidmet.