Bischof Mussinghoff stiftet Schloss für Aachener Marienschrein

Neues Schloss für Marienschrein

Der emeritierte Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff stiftet ein neues Schloss für den Marienschrein im Aachener Dom. Auf der einen Seite stellt das Schloss ein Regenbogenkreuz und auf der anderen Seite eine Friedenstaube dar.

Der Marienschrein in Aachen bekommt ein neues Schloss (KNA)
Der Marienschrein in Aachen bekommt ein neues Schloss / ( KNA )

Gemeinsam mit Dompropst Rolf-Peter Cremer und Goldschmied Thomas Zintzen präsentierte Bischof Heinrich Mussinghoff am Donnerstag in der Kathedrale das Modell, das auf der einen Seite ein Regenbogenkreuz und auf der anderen eine Friedenstaube darstellt. Das Kunstwerk wird ab August gefertigt und soll das derzeitige Schloss ersetzen; die Goldschmiedearbeit wird bei der Eröffnung der nächsten Heiligtumsfahrt im kommenden Jahr zerstört. Die dafür benötigten Hammerschläge werden bei dem traditionellen Ritual genau gezählt.

Regenbogenkreuz auf Reisen ins Heilige Land entdeckt

Das Motiv des Regenbogenkreuzes hat Mussinghoff bei seinen Reisen ins Heilige Land auf einem in Felsen eingekratzten Pilgerzeichen entdeckt, wie es hieß. Das Kreuz symbolisiere den Bund Gottes mit den Menschen in Schöpfung und Geschichte. Auch der auf der Rückseite dargestellte Regenbogen über der Friedenstaube bedeutet nach den Worten des Bischofs: "Wir sind alle Gottes Schöpfung: vielfarbig und vielfältig." Die fünf grünen Smaragde am Olivenzweig, den die Taube im Schnabel trägt, stehen nach den Angaben für die seit fünf Jahrzehnten bestehende Partnerschaft des Bistums Aachen mit Kolumbien.

Aachener Heiligtumsfahrt findet alle sieben Jahre statt

Die Aachener Heiligtumsfahrt findet seit dem Jahr 1347 im Siebenjahres-Rhythmus statt, die nächste vom 18. bis 28. Juni 2021. Im Mittelpunkt stehen vier Tuchreliquien, darunter das Kleid Mariens aus der heiligen Nacht, die Windeln Jesu, sein Lendentuch und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers. Sie lagern im Marienschrein und werden zu Beginn der Wallfahrt feierlich erhoben. Dabei wird das jeweilige Schloss mit Hammerschlägen zerstört.

Am Ende der Wallfahrt wird der Schrein mit dem neuen Schloss verriegelt und dieses mit Blei ausgegossen. Der Schlüssel wird der Tradition nach zersägt. "Den Bart bekommt die Stadt, den Kopf das Domkapitel", erklärte Dompropst Cremer. Denn Stadt und Domkapitel hätten "sozusagen das gemeinsame Sorgerecht" für die vier Heiligtümer.


Quelle:
KNA
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