Nicaragua weist zwei weitere Priester nach Rom aus

Druck auf Kirche bleibt hoch

Die Regierung von Nicaragua hat die Priester Denis Martínez und Leonel Balmaceda nach einer Woche Haft nach Rom ausgewiesen. Ein weiterer Priester, Danny García, wurde laut Medienberichten nach zwei Tagen Haft wieder freigelassen.

Die Ortega-Regierung ließ zuletzt auch kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor / © Inti Ocon (dpa)
Die Ortega-Regierung ließ zuletzt auch kirchliche Einrichtungen und Universitäten schließen und ging gezielt gegen Kirchenvertreter vor / © Inti Ocon ( dpa )

Das bestätigten Polizeiquellen dem Nachrichtenportal "100% Noticias" am Sonntag (Ortszeit). In den vergangenen Wochen erlebten die Diözesen von Matagalpa und Estelí, beide im Norden der Hauptstadt Managua gelegen, eine Welle der Repression durch das Regime von Präsident Daniel Ortega und seiner Ehefrau und Vizepräsidentin Rosario Murillo. 

Starke Repressionen auch gegen Bischof

In der Diözese Matagalpa können nach Darstellung der nicaraguanischen Opposition nur noch 13 der vormals 71 Priester ihren Dienst versehen. Beide Diözesen werden von Bischof Rolando Álvarez aus dem Exil geleitet. Bischof Álvarez war Anfang des Jahres aus der Haft entlassen und nach Rom ausgeflogen worden.

Kathedrale von Leon in Nicaragua / © Marc Venema (shutterstock)
Kathedrale von Leon in Nicaragua / © Marc Venema ( shutterstock )

Anfang August wurden sieben Priester aus Nicaragua nach Rom ausgewiesen. Weitere Kirchenmitglieder, unter anderem Caritas-Mitarbeiter, befinden sich in Haft. Die religiöse Verfolgung im zentralamerikanischen Land begann nach den regierungskritischen Protesten vor sechs Jahren. Seither hat die Menschenrechtlerin Martha Patricia Molina 879 Übergriffe auf die katholische Kirche registriert, 245 Kirchenmitarbeiter befinden sich im Exil oder in der Verbannung.

Quelle:
KNA