Nicaraguas Bischöfe bei Ortega

Neuer Vorstoß in der Krise

In Nicaragua hat die katholische Kirche einen neuen Vorstoß zur Lösung der innenpolitischen Krise gestartet. Bei einem Treffen mit Staatspräsident Daniel Ortega übergaben die Bischöfe des Landes ein Vorschlagspaket für mehr Demokratie.

Proteste in Nicaragua / © Carlos Herrera (dpa)
Proteste in Nicaragua / © Carlos Herrera ( dpa )

Ortega habe sich zwei Tage Bedenkzeit erbeten, um die Vorschläge zu prüfen, hieß es. Von Ortegas Antwort hänge ab, ob der unterbrochene "Nationale Dialog" zwischen Regierung und Opposition wieder aufgenommen werde.

Seit Wochen gibt es in Nicaragua Straßenproteste gegen die sandinistische Regierung Ortega. Die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) warf den Sicherheitskräften vor, die Demonstrationen brutal niedergeschlagen zu haben. Seit Ausbruch kamen mehr als 130 Menschen ums Leben; mehr als 1.000 Personen wurden verletzt.

Gegner fordern Ortegas Rücktritt

Ortegas Gegner fordern seinen sofortigen Rücktritt. Der Präsident macht die Protestbewegung für die Gewalt verantwortlich. Die Kirche versuchte im Rahmen eines "Nationalen Dialogs" vergeblich, zwischen den beiden Lagern zu vermitteln. Kirchenvertreter hatten Demonstranten in Gotteshäusern Rückzugsmöglichkeiten gegen Polizeigewalt gegeben. Sie erhielten daraufhin Morddrohungen.


Daniel Ortega / © Alejandro Ernesto (dpa)
Daniel Ortega / © Alejandro Ernesto ( dpa )
Quelle:
KNA