"Es muss schon noch die nötige Eigenverantwortung gewahrt bleiben", sagte Meier der "Katholischen SonntagsZeitung" für das Bistum Augsburg. Es brauche klare Regeln für den Kommunionempfang, aber keine "kleinteilige 'Corona-Kasuistik'", so Meier. Die Kirche sei keine Zwei-Klassen-Gesellschaft.
Meier betonte, die Rückkehr zu öffentlichen Gottesdiensten werde nur in kleinen Schritten und unter Beachtung von Schutzmaßnahmen gelingen. "Ich möchte nicht, dass ein Gottesdienst im Bistum Augsburg als 'Corona-Schleuder' negative Schlagzeilen macht. Das schadet uns und der ganzen Kirche."
Warten passt eigentlich zu Christen
Weiter sagte der künftige Bischof: "Was mir nicht gefällt, ist der Zungenschlag vom Gottesdienstverbot. Gottesdienste in Familien, als Ehepaar waren nie verboten. Laien können auch allein beten."
Es passe nicht zu Christen, nicht warten zu können, fügte Meier an. "Das beginnt im Advent, wo es sich auch in der Kirche eingebürgert hat, den ganzen Dezember schon Weihnachten zu feiern." Meier ergänzte: "Wir sind in diesen Wochen in einer Art österlichem Advent."
Viele Menschen hungerten nach dem Brot des Lebens in der Hostie. "Aber sie werden nicht verhungern, wenn sie momentan warten müssen." Es gebe viele andere Möglichkeiten geistlicher Nahrung: etwa die Bibellektüre und "nicht zuletzt das 'Sakrament' des Nächsten, dem wir in diesen Wochen intensiv begegnen können".