Lockdown bewirkt laut Bischof Kohlgraf seelische Verletzungen

Nicht wie kaputte Autos

Die Folgen des Lockdown werden nach Worten des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf unterschätzt. Seelische Verletzungen von Kindern und Jugendlichen seien mindestens genauso wichtig wie die Frage nach Inzidenzwerten.

Junge schaut gelangweilt aus dem Fenster / © Joaquin Corbalan P (shutterstock)
Junge schaut gelangweilt aus dem Fenster / © Joaquin Corbalan P ( shutterstock )

Das sagte Kohlgraf am Mittwoch laut vorabveröffentlichten Mitteilung im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Zugleich kritisierte er Menschenbilder, die den Menschen rein technisch und als biologisch funktionierende Maschine beschreiben.

Menschen haben keine "Ersatzteile"

Man könne bei einem Menschen nicht Ersatzteile austauschen "wie bei einem kaputten Auto", so der Bischof. Solche Menschenbilder würden vor allem Kranke und Schwache gefährden. In der Corona-Pandemie beobachte er, dass das Menschenbild oft auf körperliche Gesundheit reduziert werde. Es gebe aber noch "andere Dimensionen des Mensch-Seins".

Zur Debatte um den Umgang mit Missbrauch in der Kirche sagte der Bischof, dass die Aufarbeitung zu lange dauere. Auch sprach er von systemischen Problemen und "heilloser Überforderung" in der katholischen Kirche.


Quelle:
KNA