Die katholischen Diplomaten hätten anders als Protestanten nicht die Haltung vertreten, "immer das zu
sagen, was man denkt", sagte der Schriftsteller in einem Interview des Berliner "Tagesspiegel". Vielen Niederländern sei das nicht bewusst.
Zugleich hegten Protestanten Vorurteile gegenüber Katholiken. Sie dachten, diese seien "unzuverlässig und nicht der Wahrheit verpflichtet". Zugleich heiße es über Katholiken, sie hätten gute Manieren. Und "gute Manieren zu haben heißt, dass man manchmal verheimlicht, was man wirklich denkt", so Buruma.
Deshalb hätten auch so viele niederländische Dramatiker einen katholischen Hintergrund, meinte Buruma. Als Dramatiker brauche man ein Gefühl dafür, wie Menschen ihre tatsächlichen Gefühle und Gedanken zu verbergen wüssten.