Niederländer sieht Vorteil katholischer Diplomaten

"Nicht alles sagen, was man denkt"

Für den gebürtigen Niederländer Ian Buruma ist es kein Zufall, dass niederländische Diplomaten bis vor kurzem einen katholischen Hintergrund hatten. Dramatiker bräuchten ein Gefühl dafür, wie man tatsächliche Gedanken verbergen kann.

Symbolbild Diplomatie / © SmartPhotoLab (shutterstock)

Die katholischen Diplomaten hätten anders als Protestanten nicht die Haltung vertreten, "immer das zu
sagen, was man denkt", sagte der Schriftsteller in einem Interview des Berliner "Tagesspiegel". Vielen Niederländern sei das nicht bewusst.

Zugleich hegten Protestanten Vorurteile gegenüber Katholiken. Sie dachten, diese seien "unzuverlässig und nicht der Wahrheit verpflichtet". Zugleich heiße es über Katholiken, sie hätten gute Manieren. Und "gute Manieren zu haben heißt, dass man manchmal verheimlicht, was man wirklich denkt", so Buruma.

Deshalb hätten auch so viele niederländische Dramatiker einen katholischen Hintergrund, meinte Buruma. Als Dramatiker brauche man ein Gefühl dafür, wie Menschen ihre tatsächlichen Gefühle und Gedanken zu verbergen wüssten.

Diplomatische Beziehungen des Vatikan

Der Heilige Stuhl unterhält derzeit diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten weltweit. Hinzu kommen die EU und der Souveräne Malteserorden. 88 Staaten sowie die EU und der Malteserorden lassen ihre Botschafter beim Heiligen Stuhl in Rom residieren. Ferner sind die Arabische Liga, die Internationale Organisation für Migration und das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR mit eigenen Gesandten beim Vatikan vertreten.

Über den Dächern des Vatikans / © Angelo Cordeschi (shutterstock)
Über den Dächern des Vatikans / © Angelo Cordeschi ( shutterstock )
Quelle:
KNA