"Nine Lessons and Carols“-Gottesdienste sind populär

"Sich fallen lassen in die Texte und die Musik"

Millionen Menschen auf der ganzen Welt hören seit gut 100 Jahren zu, wenn an Heiligabend um 15 Uhr im King’s College in Cambridge der Weihnachtsgottesdienst beginnt. Was ist das Geheimnis von "Nine Lessons and Carols"?

Chor beim Festival of nine lessons and carols aus der Kapelle des King's College in Cambridge / © Leon Hargreaves/Choir of King’s college Cambridge (privat)
Chor beim Festival of nine lessons and carols aus der Kapelle des King's College in Cambridge / © Leon Hargreaves/Choir of King’s college Cambridge ( privat )

Das "Festival of Nine Lessons and Carols“ gilt wegen der hohen Zuhörerzahlen als der wohl berühmteste Weihnachtsgottesdienst der Welt.

Auch in Deutschland werden immer mehr Gottesdienste nach diesem anglikanischen Vorbild gefeiert, bei dem sich neun biblische Lesungen mit weihnachtlichen Liedern und Chorgesängen abwechseln. 

Radio-Gottesdienst an Weihnachten

Am Abend des 2. Weihnachtstages feiern wir im DOMRADIO auch einen Gottesdienst nach diesem Vorbild: ab 20 Uhr in der Sendung "Musica“. Mit dabei ist auch der Kölner Domkapitular Markus Bosbach. Er ist Präsident des Allgemeinen Cäcilienverbands in Deutschland, des Dachverbands der deutschen Kirchenmusik und ein Liebhaber und Kenner insbesondere der englischen Chormusik.

Der Vorstand des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland e. V. am 7.11.2023 - v. l. Lutz Brenner (Schatzmeister), Stephan Rommelspacher (2. Vizepräsident), Msgr. Markus Bosbach (Präsident), Raphael Baader (Generalsekretär), Dominik Axtmann (Schriftleiter Musica sacra), es fehlt: Prof. Richard Mailänder (1. Vizepräsident)  / © Raphael Baader, Regensburg  (ACV)
Der Vorstand des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland e. V. am 7.11.2023 - v. l. Lutz Brenner (Schatzmeister), Stephan Rommelspacher (2. Vizepräsident), Msgr. Markus Bosbach (Präsident), Raphael Baader (Generalsekretär), Dominik Axtmann (Schriftleiter Musica sacra), es fehlt: Prof. Richard Mailänder (1. Vizepräsident) / © Raphael Baader, Regensburg ( ACV )

Beginnend mit der Erzählung aus dem Buch Genesis, wie Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben werden über die großen prophetischen Erzählungen aus dem Buch Jesaja, werden im Gottesdienst auch alle bekannten weihnachtlichen Stellen aus dem Neuen Testament vorgetragen: die Verkündigung der Geburt durch den Engel Gabriel, die Schilderung aus dem Lukas-Evangelium zu Krippe, Hirten und Engeln und der Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium zur Anbetung der Heiligen Drei Könige. Den Abschluss bildet der Prolog des Johannes-Evangeliums, der die ganze weihnachtliche Botschaft noch einmal zusammenfasst: "Im Anfang war das Wort“.

Fast 20 englische Carols und Hymnen werden dazu im Gottesdienst gesungen und laden auch zu Hause zum Mitfeiern ein. Bekannte Stücke wie "In the bleak midwinter“, "O come all ye faithful“ und "Hark! The Herald angels sing“ stehen genauso auf dem Programm, wie auch ganz neue, zeitgenössische Werke.

Am Abend des 2. Weihnachtstages gibt es also ab 20 Uhr einen besonderen Radio-Gottesdienst im Radioprogramm von DOMRADIO.DE.

Weihnachten

Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi. Wann genau vor etwa 2.000 Jahren Jesus geboren wurde, ist nicht bekannt. Die Feier des 25. Dezember als Geburtsfest Jesu ist erstmals für das Jahr 336 in Rom bezeugt.

Weihnachten heißt so viel wie heilige, geweihte Nächte. Die Geburt Jesu bedeutet nach christlichem Verständnis die Menschwerdung Gottes; in Jesus hat sich Gott den Menschen mitgeteilt, sich in ihre Geschichte hinein begeben, sich ihrer erbarmt und ihnen Heil geschenkt. Deshalb gilt Weihnachten als Fest der Liebe.

Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod (dpa)
Weihnachtsbaum / © Bernd Weissbrod ( dpa )
Quelle:
DR