Franziskus hat ein großes Herz für kleine Inselstaaten: Nach Bischöfen aus Tonga, Haiti, St. Lucia und den Kapverdischen Inseln war Maurice Piat aus Mauritius 2016 bereits der fünfte Vertreter dieser Ländergruppe, den er zum Kardinal machte. Mit dem Leiter des Hauptstadtbistums Port-Louis sind alle Weltmeere in seinem Senat repräsentiert: Pazifik, Atlantik und Indischer Ozean. Der Papst, der erstmals in einer Enzyklika zum Kampf gegen den Klimawandel aufrief, wollte den Opfern dieser Entwicklung damit offenbar die Solidarität der Weltkirche bekunden.
Stationen in Irland, Rom und Indien
Piat hat die Welt gesehen. In Irland trat er 1962 in den Spiritanerorden ein und studierte Betriebswirtschaftslehre; in Rom studierte er Theologie. Im indischen Bangalore sammelte er praktische Erfahrungen in der Seelsorge; in Paris belegte er einen Kurs für Priesterausbilder. Anschließend wirkte er als Seelsorger und Beauftragter für kirchliche Basisgemeinschaften in seiner Heimat.
Seit 1991 leitet Piat das Bistum Port-Louis, zunächst als Koadjutor von Kardinal Jean Margeot, seit 1993 als dessen Nachfolger. Er gehört dem Ständigen Rat der Versammlung der Bischofskonferenzen Afrikas und Madagaskars an.
Mit Gabriel Zubeir Wako (Khartum/Sudan), Wilfried Fox Napier (Durban/Südafrika) und Piat haben in diesem Jahr drei Kardinäle aus dem bevölkerungsreichen Afrika ihr Stimmrecht bei der Papstwahl verloren. Ihre Zahl sinkt damit auf 15 (rund 8 Prozent der Wähler).