Nord-Korea: UN-Sicherheitsrat weiter uneins

USA drängt auf Entscheidung

Nach dem Atomtest Nordkoreas dringen die USA auf eine Verschärfung der Sanktionen im UN-Sicherheitsrat bis Freitag. Washington legte in New York einen neuen Resolutionsentwurf vor, der russischen und chinesischen Einwänden entgegen kommt. Japan, das bereits einseitig weitere Strafmaßnahmen gegen das kommunistische Regime verhängt hat, will seinen harten Kurs dagegen noch weiter verschärfen.UN beklagt geringe SpendenDie Vereinten Nationen haben eine zu geringe Spendenbereitschaft der Staatengemeinschaft für Nordkorea beklagt.

 (DR)

Nach dem Atomtest Nordkoreas dringen die USA auf eine Verschärfung der Sanktionen im UN-Sicherheitsrat bis Freitag. Washington legte in New York einen neuen Resolutionsentwurf vor, der russischen und chinesischen Einwänden entgegen kommt. Japan, das bereits einseitig weitere Strafmaßnahmen gegen das kommunistische Regime verhängt hat, will seinen harten Kurs dagegen noch weiter verschärfen.

UN beklagt geringe Spenden
Die Vereinten Nationen haben eine zu geringe Spendenbereitschaft der Staatengemeinschaft für Nordkorea beklagt. Ohne neue Mittel müsse die Nahrungsmittelhilfe an mehr als eine Million Menschen in dem Land voraussichtlich im Januar eingestellt werden, so eine Sprecherin des Welternährungsprogramms. Ob Nordkoreas Atomtest vom Montag das Spendenaufkommen beeinflussen werde, sei noch nicht absehbar. Die UN-Organisation braucht für ein zweijähriges Hilfsprogramm rund 102 Millionen US-Dollar. Bisher sind erst elf Millionen zugesagt. Die Ernährungslage in dem abgeschotteten kommunistisch regierten Land ist laut Barton sehr angespannt. Zur humanitären Lage in Nord-Korea: Ein Interview  mit Dirk Reber von der Welthungerhilfe. Der UN-Sicherheitsrat konnte sich derweil am Dienstag auf keine Sanktionen gegen Nordkorea einigen. Hören Sie einen Beitrag von Mathias Peter.

Welthungerhilfe will Arbeit in Nordkorea weiterführen
Trotz der politischen Turbulenzen um den nordkoreanischen Atomwaffentest hofft die Deutsche Welthungerhilfe auf eine Fortsetzung der Arbeit in dem Land. "Wir gehen davon aus, dass unsere humanitäre Arbeit weiter geht", sagte der zuständige Referent der Organisation, Dirk Reber. Das Engagement werde von der nordkoreanischen Regierung geschätzt. Allerdings komme es auch darauf an, wie sich Geldgeber wie die Bundesregierung und die EU verhielten.

Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1997 in dem kommunistisch regierten Land. Sie ist mit zwei Mitarbeitern nach eigenen Angaben derzeit die einzige deutsche Organisation vor Ort. Sie kooperiert dabei mit sieben weiteren europäischen Nichtregierungsorganisationen. Laut Reber laufen derzeit alle Projekte planmäßig. "Der Alltag geht weiter." Die Welthungerhilfe engagiert sich zur Zeit in drei Projekten, bei denen es um den Bau von Gewächshäusern, die ländliche Entwicklung und die Wasserversorgung in Städten geht.
(ddp,kna,epd)