Nordische Bischöfe wenden sich gegen Fremdenfeindlichkeit

Nächstenliebe über Grenzen hinweg

Mit einem Aufruf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben sich die katholischen Bischöfe der nordeuropäischen Staaten an die Bevölkerung gewandt. In einem Hirtenbrief werden die Gemeindemitglieder an ihre eigene Geschichte erinnert.

Katholische Kirche in Trondheim (KNA)
Katholische Kirche in Trondheim / ( KNA )

Die Christen seien verpflichtet, gegen jede Form von Diskriminierung einzutreten, nicht zuletzt weil "viele unserer Gemeindemitglieder als Migranten oder Flüchtlinge zu uns gekommen sind", heißt es in dem Hirtenbrief, der am Sonntag in allen Gemeinden verlesen werden soll.

Menschen aus der Fremde, aus Syrien, dem Irak, aus Eritrea und Somalia, strömten nach Europa "auf der Suche nach Schutz, nach Frieden und nach einem Ort, an dem sie in Sicherheit leben können". Es gebe eine große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung; viele tausend Freiwillige unterstützten die Neuankömmlinge nicht nur materiell, sondern auch "bei Behördengängen, beim Erlernen der Sprache, bei der Organisation von Freizeitaktivitäten und bei der Integration in unsere Gesellschaften".

Für Menschenwürde und Nächstenliebe

Gleichzeitig stellen die nordischen Bischöfe eine Verstärkung "rassistischer und fremdenfeindlicher Tendenzen in unserer Gesellschaft" fest, besonders in den sozialen Medien. Christen seien hier in besonderer Weise herausgefordert, sich "für Toleranz und Respekt, für die Menschenwürde und Nächstenliebe über die Grenzen von Religion, Sprache und Rasse hinweg einzusetzen".

Zur Nordischen Bischofskonferenz gehören die katholischen Bischöfe von Oslo, Trondheim, Tromsö, Kopenhagen, Helsinki, Stockholm und Reykjavik sowie mehrere emeritierte Bischöfe aus Norwegen. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die kirchliche Arbeit in den Bistümern mit insgesamt rund 250.000 Katholiken zu fördern. Die Konferenzsprache ist Deutsch.

 


Quelle:
KNA