Nordkirche beschließt Doppelhaushalt und stärkt Kirchenasyl

Gemeinsam Handeln

Die evangelische Landeskirche plant erstmals in ihrer Geschichte die Finanzen für zwei Jahre in einem Haushalt. Außerdem wollen sie die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Was sonst noch Inhalt der Landessynode war.

Symbolbild Talar mit Beffchen tragen evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Talar mit Beffchen tragen evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer / © Harald Oppitz ( KNA )

Mit dem Beschluss eines Doppelhaushalts für die Jahre 2024 und 2025 ist die Frühjahrstagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland am Freitag in Travemünde zu Ende gegangen. 

Nordkirche rechnet Gesamteinnahmen 2024 auf fast 610 Millionen Euro 

Die Nordkirche rechnet für das Jahr 2024 mit Gesamteinnahmen in Höhe von fast 610 Millionen Euro und damit rund 32 Millionen Euro mehr als 2023. Für 2025 erwartet die Nordkirche Einnahmen in Höhe von rund 618 Millionen Euro. Der Doppelhaushalt ist der erste in der Geschichte der Nordkirche.

Symbolbild Kirche und Geld / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Kirche und Geld / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Als grundlegende Herausforderungen nannte der Finanzexperte der Kirchenleitung, Malte Schlünz, die großen landeskirchlichen Sanierungs- und Baumaßnahmen. 

Handlungsvereinbarung zur Emissionsreduzierung

"Der Schleswiger Dom sowie der Campus Ratzeburg sind zwar fertiggestellt oder so gut wie abgeschlossen, aber insbesondere der Klimaschutz stellt uns vor weitere Herausforderungen bei unseren Gebäuden", so Schlünz. "Wir müssen uns der Frage stellen, wie wir als Landeskirche unsere nordkirchenweiten Ziele des Klimaschutzplanes erreichen." 

Zudem hätten die Landeskirche und die Kirchenkreise die "Gemeinsame Handlungsvereinbarung zur Emissionsreduzierung im Gebäudebereich im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland" unterzeichnet. Darin verpflichte man sich die Emissionen von Treibhausgasen bis zum 31. Dezember 2027 um 60 Prozent zu reduzieren.

Steigende Zahl von Kirchenasylen

Zuvor hatte die Synode in einem Beschluss das Kirchenasyl gestärkt: Die Delegierten baten politische Verantwortungsträger dringend darum, kirchliche Schutzräume zu achten. Die steigende Zahl von Kirchenasylen sei "die unmittelbare Folge der dramatischen Notlagen vieler Geflüchteter und der vielfachen Rechtsbrüche in vielen Staaten an den EU-Außengrenzen."

Kirchen spielen historisch eine wichtige Rolle bei Fluchtbewegungen, sagt Ulrike Krause / © Christoph Soeder (dpa)
Kirchen spielen historisch eine wichtige Rolle bei Fluchtbewegungen, sagt Ulrike Krause / © Christoph Soeder ( dpa )

In der Nordkirche gibt es derzeit 32 Fälle von Kirchenasyl. In ihnen werden 72 Personen betreut, die überwiegend aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran stammen. Anlass für die Debatte war die von der Kieler Ausländerbehörde veranlasste versuchte Abschiebung zweier Afghanen nach Spanien. Dabei kam es in Schwerin zum Bruch eines Kirchenasyls.

Evangelische Nordkirche

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) ist der Zusammenschluss der früheren Nord-Elbischen Kirche, der Landeskirche Mecklenburgs und der Pommerschen Kirche. Sie wurde am Pfingstsonntag 2012 gegründet und ist damit die bundesweit jüngste Landeskirche. Ihr Gebiet umfasst Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Teile Brandenburgs.

Lübecker Marienkirche  (shutterstock)
Quelle:
KNA