Die evangelische Nordkirche will das Soziale Netzwerk X, vormals Twitter, nicht mehr aktiv nutzen. "Schweren Herzens sagen wir Tschüss und verabschieden uns von X", schrieb die Kirche vor wenigen Tagen auf ihrem Account mit knapp 7.000 Followern. Zuvor hatte sie dort regelmäßig Segenswünsche gepostet.
Die aktuelle Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung zeige, dass die Nordkirche ihre Mitglieder und kirchlich Interessierte über andere Kanäle besser erreiche könne, erklärte eine Sprecher der Kirche auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Deshalb wollen wir unsere Ressourcen gezielt dort einsetzen."
Account bleibt bestehen
Zudem hätten die Entwicklungen der Plattform unter ihrem neuen Eigentümer Elon Musk ihren Teil dazu beigetragen, die Präsenz dort zu überdenken. "Unser Account wird weiterhin bestehen, jedoch vorerst nicht aktiv genutzt", so der Sprecher. Zuvor hatten mehrere Medien über den Schritt berichtet.
Die Kritik an Musks Unternehmensführung ist nicht neu. Zuletzt hatte unter anderem der Deutsche Journalistenverband X nach rund 15 Jahren verlassen. Als Grund wurde die politische Agenda Musks angegeben, die sich gegen journalistische Grundwerte richte.
Musk hatte nach Übernahme und Umbenennung von Twitter unter anderem die Ressourcen für die Moderation von Inhalten deutlich reduziert und Persönlichkeiten wie den ehemaligen und künftigen US-Präsidenten Donald Trump wieder zugelassen.
Nordkirche hat 1,8 Millionen Mitglieder
Zur Nordkirche gehören rund 1,8 Millionen evangelische Christen. Ihr Gebiet reicht von Flensburg über Kiel, Hamburg, Schwerin bis zur polnischen Grenze. Geleitet wird sie von der Schweriner Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.