"Sie tragen unter anderem durch sakrale Werke sowie geistliche Musik zum kulturellen Erbe der Gesellschaft bei und vermitteln auf diese Weise einen Teil der kulturellen Identität des Landes", heißt es in dem am Montag in Düsseldorf veröffentlichten Dokument. Der Landeskulturbericht NRW wurde erstmals 2017 vorgelegt und soll seitdem immer zum Ende der Legislaturperiode veröffentlicht werden. Die neue Regierung kann auf seiner Basis einen Kulturförderplan für fünf Jahre erarbeiten.
Kirchenmusik, kulturelle Überlieferung und Denkmalpflege
Der Bericht hebt die Stellung der Kirchenmusik hervor: Kirchen seien nicht nur Veranstaltungsorte für Konzerte, sie förderten auch Chöre und Musikgruppen und engagierten sich in der Musikausbildung. Kulturelle Überlieferung werde zudem von Bibliotheken in kirchlicher Trägerschaft gesichert. Wichtig sei die kirchliche Arbeit im Bereich der Denkmalpflege, der Verlage sowie der kulturellen Jugendbildung.
Auch die jüdischen Gemeinden in NRW organisierten regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Veranstaltungen, heißt es. Jüdische Verbände und Gemeinden seien "wichtige Akteure im interkulturellen und interreligiösen Dialog". Auch die muslimischen Verbände leisteten "wichtige Beiträge zum kulturellen Leben im Lande" - etwa durch Ausstellungen, Musikensembles und Kurse über islamische Kunst und Wissenschaft.
Folgen der Corona-Pandemie
Als positiv würdigt NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) im Vorwort des Berichts das neue Kulturgesetzbuch, das die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen für Kunstschaffende verbessern, Kulturförderung transparenter machen und bürokratische Hürden abbauen soll. Der Kulturhaushalt sei von jährlich 200 Millionen Euro (2017) auf aktuell rund 315 Millionen Euro erhöht worden.
Die Corona-Pandemie hat Künstler und kulturelle Einrichtungen laut Bericht in eine "extreme Notlage gebracht". Der Kulturbetrieb habe etwa mit mehr Open-Air-Veranstaltungen auf die Corona-Maßnahmen reagiert und auch vermehrt digitale Angebote entwickelt. Das Dokument stellt zudem fest, dass sich die soziale Benachteiligung während Corona verstärkt habe. Tendenziell habe sich die Kluft zwischen Kulturnutzenden und denen, die Kultur nicht nutzen, vergrößert.