Bischöfe erinnern an deutsch-polnische Versöhnungsmesse von 1989

"Öffnet Türen, reißt Mauern ein, baut Brücken"

Der polnische Alterzbischof Alfons Nossol hat Deutsche und Polen zum Zusammenhalt aufgerufen. "Öffnet Türen, reißt Mauern ein, baut Brücken", forderte er bei einem Gottesdienst zum 30. Jahrestag der deutsch-polnischen Versöhnungsmesse.

Deutsche und Polnische Bischöfe treffen sich (Archivbild, 2015) / © Harald Oppitz (KNA)
Deutsche und Polnische Bischöfe treffen sich (Archivbild, 2015) / © Harald Oppitz ( KNA )

Deutsche und Polen dürften sich nicht teilen lassen, "Europa braucht uns", betonte Nossol am Dienstag im niederschlesischen Kreisau (Krzyzowa).

Bei dem katholischen Gottesdienst am 12. November 1989 hatten sich Bundeskanzler Helmut Kohl und Polens erster nichtkommunistischer Ministerpräsident seit 1945, Tadeusz Mazowiecki, zum Friedensgruß demonstrativ umarmt. Diese Geste gilt als Meilenstein in den Beziehungen beider Länder. Nossol initiierte damals als Erzbischof von Oppeln (Opole) die Versöhnungsmesse und stand ihr vor.

Erzbischof Schick: Geist der Versöhnung darf nie aufhören

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte, der Geist von Kreisau,"der Geist der Versöhnung, der Liebe, der Völkerverständigung und der Solidarität" dürfe nie wieder aufhören. Dafür mache sich auch die Maximilian-Kolbe-Stiftung stark, deren Vorsitzender er ist. Sie bemühe sich um Versöhnung und Frieden zuerst mit Polen und inzwischen mit ganz Europa.

"Wir leben in einer Zeit, in der wiederum auch Gefahren für das geeinte Europa und für eine einige Welt aufkommen: Populismen, neue Nationalismen", so Schick. Man dürfe nicht nachlassen, am vereinten Europa und einer einigen Welt mitzubauen.

1989 hatte Nossol bei der Versöhnungsmesse Deutsche und Polen zur "Versöhnung in Wahrheit und Liebe" gemahnt. Mazowiecki hatte damals Kreisau als Ort für den Gottesdienst vorgeschlagen, weil dort 1942 und 1943 eine Gruppe um Helmut James von Moltke zum Widerstand gegen die NS-Diktatur zusammenkam. Heute ist Kreisau Sitz einer internationalen Begegnungsstätte.


Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA