Besonders wichtig und hilfreich sei der direkte Austausch über die Planungen zum 500. Jahrestag der Reformation, betonte Magdeburgs Bischof nach einem dreitägigen Besuch beim LWB in Genf. Gesprochen habe man unter anderem über den Gottesdienst, den Papst Franziskus und hochrangige Vertreter des Lutherischen Weltbundes aus Anlass des Reformationsgedenkens am 31. Oktober 2016 im schwedischen Lund feiern werden, berichtete der Ökumene-Bischof.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt seien die Beziehungen zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) gewesen, deren drittes gemeinsames Dialogprojekt über "Gott und die Würde des Menschen" vor dem Abschluss stehe.
Selbstverständliche Ökumene
Bischof Feige wertete es als gute Frucht dieser über Jahrzehnte gewachsenen Kontakte, dass der Catholica-Beauftragte der VELKD, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, ihn auf seiner Reise begleitet hat: "Das zeigt, wie selbstverständlich wir ökumenisch miteinander auf dem Weg sind."
Manzke erklärte, die Gespräche in Genf hätten gezeigt, "dass der LWB und die römisch-katholische Kirche es mit ähnlichen Aufgabenstellungen zu tun haben, in Fragen der Auslegung des eigenen Bekenntnisses und der Kirchengestalt sehr unterschiedliche Ausprägungen zusammenhalten zu müssen". Darin seien "das internationale Luthertum und die katholische Kirche bei aller Unterschiedenheit einander verwandt".
Deutlich geworden sei zudem, dass der LWB von dem gewachsenen Vertrauen zwischen Luthertum und Katholizismus in Deutschland für die Bearbeitung anstehender Fragen - zum Beispiel zu Abendmahl und Amt - profitieren wolle.