Ökumenischer Fußballclub übt für Spiel gegen den Vatikan

"Es war eine gute Generalprobe"

Der KSV Johannisthal ist ein ökumenischer Fußballclub, der schon vor 40 Jahren in Ostberlin gegründet wurde. Dieser kleine Verein tritt am 17. Juni gegen die Herren- und Damen-Mannschaft des Vatikans an. Franka Trenz ist mit dabei.

Symbolbild Fußballplatz / © symbiot (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Zum Kennenlernen waren Sie am Wochenende bei einem Spiel des KSV Johannisthal in Berlin dabei. Haben Sie sowohl beim Damenturnier als auch beim Herrenturnier mitgespielt?

Franka Trenz (Tritt im Juni mit gegen die Fußballmannschaft des Vatikans an): Ja, ich habe bei beiden Spielen mitgespielt. Erst haben wir mit den Frauen gespielt. Das hat auch richtig Spaß gemacht. Die Frauen haben mich super lieb aufgenommen. Die waren alle sehr nett und es hat echt Bock gemacht, mit denen zu kicken.

Dann waren die Herren dran und ich wollte mich erstmal ein bisschen drücken. Ein bisschen Überzeugungsarbeit war nötig, dass ich in der zweiten Halbzeit dann doch noch mitgespielt habe. Es hat Spaß gemacht und eigentlich auch ganz gut geklappt.

DOMRADIO.DE: Wie ist das Spiel gelaufen?

Symbolbild Fußball / © Dragon Images (shutterstock)

Trenz: Es gab ein Unentschieden. Wir haben im Elfmeterschießen dann verloren. Also Elfmeterschießen müssen wir auf jeden Fall noch üben. Das hat nicht so gut geklappt.

Es war sehr heiß und ich muss sagen, ich habe am Ende dann schon die Sonne und die zwei Spiele gemerkt.

DOMRADIO.DE: Waren es schwierige Spiele?

Trenz: Ja, auf jeden Fall. Die Gegnerinnen bei den Frauen waren schon sehr gut. Im Vorfeld haben mir die Damen aus Berlin gesagt, dass sie in der Liga auch gegen die Franziskanerinnen spielen und es da oft knapp gewesen wäre. Aber da wurden offensichtlich die Mannschaften neu zusammengelegt und so hatten wir echt starke neue Mitspielerinnen. Es war auf jeden Fall eine gute Generalprobe. Die waren schon echt stark unterwegs.

Bei den Herren haben wir gegen das Bundesinnenministerium gespielt. Die hatten auch flinke, junge Typen am Start, die echt gut mit dem Ball umgehen konnten.

DOMRADIO.DE: Die Damenmannschaft spielt in Berlin. Hat das denn spielerisch und menschlich direkt gut zueinander gepasst?

Trenz: Auf jeden Fall. Ich hatte im Vorfeld telefonisch schon mal Kontakt. Am Sonntag traf man sich dann in der Kabine. Da haben mich alle sehr herzlich aufgenommen. Man merkt, dass das eine tolle Mannschaft mit einem guten Team-Zusammenhalt ist.

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DOMRADIO.DE: In zwei Wochen geht es los nach Rom. Auf was freuen Sie sich am meisten?

Trenz: Generell freue ich mich, in Rom zu sein. Das ist natürlich cool. Ich glaube, das Spiel wird auf jeden Fall eine ganz besondere Atmosphäre haben. Beide Mannschaften sind super nett. Auch die Männer haben mich super nett aufgenommen. Ich glaube, das ganze Drumherum der Spiele wird eine einmalige Erfahrung. Darauf freue ich mich.

DOMRADIO.DE: Das wird das erste Länderspiel der Vatikan-Mannschaft der Damen sein. Was ist das für ein Gefühl?

Trenz: Es ist spannend. Normalerweise, wenn man auf Gegnerinnen trifft, weiß man schon ein bisschen oder hört etwas über die Spielweise der Spielerinnen. So war das auch bei den Franziskanerinnen, die die Mädels aus Berlin kannten. Bei den Vatikan-Damen ist das jetzt eine große Unbekannte. Wir gucken einfach mal, was auf uns zukommt.

DOMRADIO.DE: Am 17. Juni steigt das Spiel. Wie wichtig ist der christliche Hintergrund dabei?

Trenz: Ich finde es spannend, wenn man vielleicht mal mit den Spielerinnen quatschen kann, wie das den Fußball prägt und wie die dazu gekommen sind, eine Frauenfußballmannschaft für den Vatikan an den Start zu bringen.

Das Interview führte Katharina Geiger.

Vatikan

Detail der Statue St. Peter, die sich vor dem Eingang der Kathedrale von St. Peter, Vatikan. / © Paolo Gallo (shutterstock)
Detail der Statue St. Peter, die sich vor dem Eingang der Kathedrale von St. Peter, Vatikan. / © Paolo Gallo ( shutterstock )

Der Vatikan ist sowohl nach Fläche als auch nach Bevölkerungszahl der kleinste allgemein anerkannte Staat der Erde und der einzige mit Latein als Amtssprache. Der Stadtstaat liegt innerhalb der italienischen Hauptstadt Rom und ist damit als Enklave vollständig von Italien umgeben. Aufgrund seiner geringen Fläche von 0,44 Quadratkilometern und seinen insgesamt etwa 1000 Einwohnern wird die Vatikanstadt als Zwergstaat bezeichnet.

Quelle:
DR