Österreichs Bischöfe beenden Sommervollversammlung

Synodalität zeigt "Weggemeinschaft"

Synodalität sei ein kirchliches "Lebensprinzip", so die Österreichischen Bischöfe in der Abschlusserklärung zur Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell. Diese fand im Rahmen des päpstlichen synodalen Prozesses statt.

Basilika im Marienwallfahrtsort Mariazell / © Günter Vahlkampf (KNA)
Basilika im Marienwallfahrtsort Mariazell / © Günter Vahlkampf ( KNA )

Synodalität, also gemeinsame Beratungsstrukturen innerhalb der Kirche, ist nach Worten der katholischen Bischöfe Österreichs ein kirchliches "Lebensprinzip". Sie müsse zur "selbstverständlichen Realität auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens in Österreich werden", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Abschlusserklärung der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell. Gemeinsam mit den Bischöfen hatten seit Montag 60 Personen aus den Diözesen sowie wichtigen kirchlichen Einrichtungen an der vorsynodalen Beratung teilgenommen. Dabei ging es um die Themen der von Papst Franziskus ausgerufenen Weltsynode: Gemeinschaft, Partizipation, Mission. Im Herbst 2023 soll der Prozess mit einer Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan abgeschlossen werden.

"Geschenk und Auftrag"

Synodaler Prozess

Was bedeutet Synodalität?

Synodalität bezeichnet den besonderen Stil, der das Leben und die Sendung der Kirche kennzeichnet und ihr Wesen als Volk Gottes zum Ausdruck bringt, das gemeinsam unterwegs ist und sich versammelt, berufen vom Herrn Jesus in der Kraft des Heiligen Geistes, das Evangelium zu verkünden. Die Synodalität sollte in der gewöhnlichen Lebens- und Arbeitsweise der Kirche zum Ausdruck kommen.

Symbolbild Hände / © Rawpixel.com (shutterstock)

Synodalität sei aber nicht nur ein rein innerkirchlicher Vorgang, so die Bischöfe weiter: "Die zunehmende Polarisierung, Fragmentierung und Gereiztheit in der Gesellschaft kann letztlich nur durch respektvolle Begegnung und wertschätzendes Gespräch entschärft und verwandelt werden." Eine wie in diesen Tagen in Mariazell erfahrene "Kultur der Weggemeinschaft", wie Synodalität auch verstanden werden könne, sei keine Selbstverständlichkeit, sondern "Geschenk und Auftrag" zugleich. Gerade die Methode der "Spirituellen Konversation" in Form von "Anhörkreisen", die in den letzten Monaten bei vielen Gelegenheiten angewendet wurde, habe sich dabei sehr bewährt und sollte zu einer gängigen Praxis werden.

Ziel der Beratung in Mariazell war es, die Ergebnisse der synodalen Prozesse auf Ebene der Diözesen zu bündeln, zu reflektieren und zu gewichten. In allen bereits durchgeführten synodalen Prozessen in den österreichischen Diözesen haben sich laut der Erklärung drei Bereiche als vordringlich gezeigt: "Fragen rund um die Stellung der Frau in der Kirche und der Geschlechtergerechtigkeit, der Teilhabe und Beteiligung von Laienchristen an kirchlichen Ämtern und Vollzügen, sowie des Umgangs und der Inklusion von Randgruppen und Marginalisierten." Diese Themen würden neben anderen auch in das österreichische Synthesenpapier Eingang finden und somit in den weltkirchlichen Synodalen Prozess eingebracht, hieß es.

Weitere Schritte im Umgang mit den Themen könnten eigenverantwortlich in den Ortskirchen gesetzt werden. "Die dafür vorhandenen Spielräume gilt es zu nützen und auszukundschaften - immer jedoch im Rahmen und in Verbundenheit mit der Weltkirche", so die Bischöfe.

Quelle:
KNA