Die österreichischen Bischöfe sprachen von einem "völkerrechtswidrigen Angriff Russlands" und einer "himmelschreienden Sünde".
Wenn es in diesen Tagen "auch so etwas wie eine gute Nachricht" gebe, dann die, dass die Solidarität und Hilfsbereitschaft in Europa und auch in Österreich enorm seien. Damit rasch und sinnvoll geholfen werden kann, brauche es derzeit vor allem Geldspenden. Die Bischofskonferenz selbst stellt zusätzlich eine Million Euro für Ukraine-Hilfsprojekte der Caritas zur Verfügung.
Beeindruckt zeigten sich die Bischöfe von der in Österreich entstandenen Hilfsbereitschaft, etwa im Rahmen der Aktion "Nachbar in Not - Hilfe für die Ukraine". Als Drehscheibe für Hilfeleistungen in die Ukraine und die Nachbarländer sowie als Anlaufstelle für Geflüchtete hätten sich die Gemeinden der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck und Feldkirch etabliert.
Die katholische Kirche werde als verlässliche Partnerin des Staates und der Zivilgesellschaft an humanitärer Hilfe, Aufnahme und Integration mitwirken, versicherten die Bischöfe.
Bischöfe Österreichs fordern höhere Sozialhilfe wegen Inflation
Angesichts einer "massiven Teuerungswelle" fordern die katholischen Bischöfe in Österreich unterdessen eine Stärkung des Sozialstaates.
Die hohe Inflation treffe nicht alle Menschen gleichermaßen, erklärten die Bischöfe am Freitag zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung in Matrei (Tirol). Betroffen seien vor allem jene, die schon bisher einen Großteil ihres Einkommens für Wohnen, Energie und Lebensmittel ausgegeben hätten. Einmalzahlungen reichten nicht aus. Vielmehr brauche es langfristige Reformen sowie eine Anpassung der Sozialleistungen an das gegenwärtige Preisniveau.
"Viele Menschen in unserem Land finden sich in prekären Situationen wieder", warnten die Bischöfe. Armut, wenn auch oft versteckt, sei auch in einem reichen Land wie Österreich eine Realität. Die Pandemie habe bei vielen tiefe Spuren hinterlassen - in ihrem Alltag, ihrer Arbeitssituation, in ihrer Psyche.
Dass "die Gesundheitskrise zu einer sozialen Krise geworden" sei, belegten die Bischöfe mit folgenden Zahlen: 1,22 Millionen Menschen sind aktuell in Österreich armutsgefährdet, darunter rund 291.000 Kinder und Jugendliche. Um den Sozialstaat wirksam zu halten, regt die Bischofskonferenz wie schon zuvor die Caritas an, eine "wirklich armutsfeste, landesweit einheitliche Sozialhilfe" zu entwickeln - mit klaren Mindeststandards statt Maximalrichtsätzen. Handlungsbedarf gebe es speziell bei kinderreichen Familien, die besonders von Armut bedroht seien.