AfD kritisiert 50.000 Euro-Spende an Seenotretter

Offener Brief an Kardinal Marx

​Die AfD hat die Spende von 50.000 Euro des Münchner Kardinals Reinhard Marx an die Seenotretter kritisiert. In einem offenen Brief fragt die Partei, inwiefern die Spende innerhalb der Glaubensgemeinschaft abgestimmt worden sei.

AfD kritisiert Marx-Spende an Seenotretter in offenem Brief / © Harald Oppitz (KNA)
AfD kritisiert Marx-Spende an Seenotretter in offenem Brief / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Münchner Kardinal und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hatte eine Spende von 50.000 Euro für "United 4 Rescue" veranlasst. Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte Bündnis will ein Schiff zur Seenotrettung im Mittelmeer finanzieren. Ende 2018 und Anfang 2019 hatte Marx bereits zweimal Spenden von je 50.000 Euro für ähnliche Initiativen auf den Weg gebracht. Neben Zustimmung hatte er dafür auch viel Kritik bekommen.

Fragen an Marx

Der stellvertretende AfD-Bundessprecher, Stephan Brandner, schreibt in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief an den Kardinal, ihn interessiere, welche Gründe es für diese Entscheidung gegeben habe und inwiefern diese innerhalb der Glaubensgemeinschaft abgestimmt worden sei.

Weiter schreibt Brandner, er wolle Auskunft darüber, ob und in welcher Höhe Marx aus seinen privaten Mitteln für diesen Zweck spende und warum er zusätzlich auf Mittel des Erzbistums zurückgreife. "Ich frage mich, ob auch meine Kirchensteuern, die ich seit etwa 30 Jahren in nennenswerter Höhe zahle, für diesen Zweck aufgewendet werden, obwohl ich nicht dazu bereit bin, Schlepper zu unterstützen", so Brandner. Er sei der Überzeugung, dass der Einsatz der Schiffe dazu führe, dass immer mehr Menschen den lebensbedrohlichen Weg über das Meer nach Europa suchten.

Geld aus regulärem Etat des Erzbistums

Das Geld stammt nach Auskunft des Erzbistums aus dem regulären Etat des Erzbistums München und Freising. Dem Erzbischof steht daraus jährlich eine intern festgelegte Summe zur Verfügung. Damit kann er - ohne lange Rücksprache - kurzfristig unbürokratisch helfen. Bedacht werden soziale, karitative und weltkirchliche Zwecke, heißt es im Erzbistum.


Quelle:
KNA