Der Tageszeitung "La Nacion" (Mittwoch Ortszeit) sagten die Frauen, sie seien im jugendlichen Alter mit dem Versprechen rekrutiert worden, so ihre Ausbildung fortsetzen zu können. Zwar hätten sie dort gelernt zu kochen, zu putzen oder zu bügeln, doch neben der nicht entlohnten hauswirtschaftlichen Tätigkeit habe es keine oder nur eine partielle Schulausbildung gegeben. Die unbezahlte Arbeit sei in den 1980er und 2000er Jahren geleistet worden.
In einer ersten Stellungnahme aus der das kirchliche Portal "Vida Nueva" zitierte, bestätigte Opus Dei, dass die kirchliche Organisation in der Angelegenheit bereits von einem Anwalt kontaktiert worden sei. Die beschriebenen Fälle seien allerdings sehr differenziert zu betrachten. Die von dem Anwalt vorgelegten Informationen reichten für eine Analyse der Einzelfälle nicht aus. Eine Klage läge bislang nicht vor. Opus Dei stehe zur Verfügung, um die Forderungen und Argumente anzuhören.
Als katholische Laienbewegung gegründet
Das Opus Dei ("Werk Gottes"), wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Weltweit gehören dem Werk rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. Der weibliche Zweig des Opus Dei wurde 1930 ins Leben gerufen. Die Mitglieder des Opus Dei sind gehalten, ihr Leben auch durch Askese und körperliche Kasteiung zu heiligen und die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben zu prägen.
Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die damals neue Rechtsform einer "Personalprälatur" mit einer gesonderten Priesterausbildung. An der Spitze steht ein Prälat; seit 2017 ist dies der spanische Geistliche und Theologe Fernando Ocariz Brana.